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1. Theil 2 - S. 129

1827 - Leipzig : Fleischer
5t 129 Moere fahren; denn auch beim dunkelsten Himmel zeigte ihnen der Compaß genau, nach welcher Himmelsgegend sie fuhren. So wichtig diese Erfindung für den Handel war, so tief wirkte die Erfindung des Schießpulvers'auf die Art Krieg zu führen ein. Bei den Chinesen und Arabern soll das Schieß- pulver, d. i. eine Mischung von Schwefel, Kohlen und Salpeter, schon lange vorher bekannt gewesen seyn. Aber sie gebrauchten es nur zu Feuerwerken, und kamen nicht darauf, es auch für den Krieg anzuwenden. Diese Erfindung war den nachdenken- den Deutschen Vorbehalten. Im Jahre 1354 laborirte einmal ein Mönch in Freiburg im Breisgau (Großherzogthum Baden), Berthold Schwarz, und setzte allerhand Materien zusam- men, um, wer weiß was? — vielleicht Arzneien zu bereiten. Dies Mal hatte er Schwefel, Kohlen und Salpeter in einen eisernen Mörser zusammengemengt, und einen Stein darauf ge- legt. Zufällig fiel ein Funke hinein, und siehe da! plötzlich fuhr der Stein mit einem fürchterlichen Geprassel an die Decke. Schwarz wußte nicht, wie ihm geschah. Er dachte darüber nach, wie das so gekommen seyn könnte, machte dann dieselbe Mi- schung, und als er einen Funken hineinwarf, erfolgte derselbe Knall. Nun machte er sich eine Röhre von Eisen, füllte ein Häufchen von dem Pulver da hinein, und der Knall war nun noch größer. Diese Röhre wird noch in Dresden in der Rüst- kammer aufbewahrt. *) Ueber diese neue Erfindung dachte man nun weiter nach, und erfand bald sogenannte Donnerbüchsen, durch welche man mit Hülfe des Pulvers Kugeln in die Weite schleuderte. Im Kriege wurden sie anfangs nur wenig ge- braucht; ja Viele meinten, solche Gewehre wären eine heim- tückische Waffe, die sich für einen ehrlichen Krieger nicht schicke. Auch waren die ersten Gewehre sehr ungeschickt. Die Kanonen waren so plump, daß man 20 und mehr Pferde davor spannen mußte, und die Flinten konnte man nicht anders abschießen, *) Nach den neusten Untersuchungen soll das Pulver zwischen den Jahren j3oo—iz3o erfunden worden seyn- Entweder müßte also Schwarz um öo Jahr eher gelebt haben, oder nicht der erste Erfinder gewesen seyn. Nöss. Weltgesch. Ii. Th. 9
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