1827 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Perestrello aus, um cm jener Küste hinzusegeln. Eiir Sturm
warf ihn aber seitwärts, und so entdeckte er 1418 die Insel
Porto Sastto. Von hier sah er in äußerster Ferne eine
Wolke, die aber immer auf demselbe Flecke blieb. Er vermu-
tete, daß e§ ein Land sey, fuhr hin, und entdeckte die Insel
Madeira. Den Wald, der sie ganz und gar bedeckte, brannte
er nieder. Das Feuer wahrte sieben ganzer Jahr. Nun war
die Insel kahl, und der Boden durch die Asche so trefflich ge-
düngt, daß die Weinreben, welche man anpflanzte, überaus
gut gediehen, und der Madeirawein noch jetzt berühmt ist.
Nun folgte die Entdeckung der canarischen Inseln.
Die Portugiesen fanden hier ein wildes Volk, welches in Thier-
Häute sich kleidete, und nicht einmal den Gebrauch des Eisens
kannte. Statt sie nun klüger zu machen, fielen die Portugiesen
über sie her, ermordeten die Meisten, und machten die, welche
bereit waren, sich taufen zu lassen, zu Sclaven.
Diese glücklichen Erfolge munterten den thätigen Dom
Heinrich auf, immer neue Schiffe auf Entdeckungen auszuschik-
ken. So kam man nach dem Ausflüsse des Senegal, dann
nach dem grünen Vorgebirge. Hier und da versuchte man
auch zu landen; aber man fand meist ein ganz wüstes, sandiges
Land (die Wüste Sahara), oder schwarzbraune Menschen von
einer widrigen Häßlichkeit und einer wilden, bösartigen Ge-
müthsart. Man fuhr weiter, und kam nach der Küste von
Guinea, wo man Goldstaub und Elfenbein wohlfeil einhan-
delte. Jetzt erreichte man auch die Linie, und siehe da! die
Schiffe verbrannten nicht. Es war zwar ziemlich heiß, aber
doch nicht so, als man geglaubt hatte. Welche Freude, diese
Entdeckung gemacht zu haben! Nun konnte man ja auch weiter
gehen.
Indessen waren diese Entdeckungen oft durch mehrere Jahre
unterbrochen worden. Endlich starb Dom Heinrich 1461. Zu-
nächst nach seinem Tode hatten die Portugiesen einige Kriege
zu führen, und es war Niemand da, der für neue Entdeckun-
gen Eifer gehabt hatte. Aber als Johann 2. 1481 König
wurde, schickte dieser neue Schiffe aus, welche die Küste von
Congo entdeckten. Der König derselben nahm die Portugiesen