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1. Theil 2 - S. 161

1827 - Leipzig : Fleischer
t 161 Bruder Diego die Aufsicht über die Colonie, und unternahm mit drei Schiffen eine Entdeckungsreise. Er untersuchte Cuba genauer, entdeckte Jamaika, die ihm vor allen andern Inseln gefiel, und kehrte nach 2 Monaten nach Haiti zurück. Hier eilte ihm sein Bruder Bartholomeo in die Arme. Er war auf seiner Reise nach England den Seeräubern in die Hände ge- fallen, und war, als er endlich losgekommen, so ausgeplünderk gewesen, daß er erst durch Kartenzeichnen sich so viel erwerben mußte, um vor dem Könige in anständiger Kleidung erscheinen zu können. Bei Heinrich 7. sowohl, als bei dem Könige von Frankreich, war er sehr gnädig, als der Bruder des berühm- ten Entdeckers, ausgenommen worden. Auch Ferdinand der Katholische erwies ihm viele Ehre, und schickte ihn mit drei Schiffen nach Haiti, seinem Bruder die verlangten Lebensmittel zuzuführen. Die Unzufriedenheit der Spanier mit Colombo war indes- sen immer größer geworden, weil er sie zur Ordnung und zur Menschenfreundlichkeit gegen die Indianer anhalten, und sie sich nicht darein fügen wollten. Die Wilden verloren endlich die Geduld; mehrere Kaziken verschworen sich gegen die Spa- nier, und hätte Guaeanagari nicht den Plan verrathen, so wäre Colombo verloren gewesen. Jetzt ging er schnell mit 200 Fuß- soldaten , 20 Reitern und 20 großen Hunden auf sie los, und jagte damit an 100,000 Wilde in die Flucht. Es war entsetz- lich anzusehen, wie die Reiter unter die Fliehenden metzelten, und die Hunde die Schenkel und Beine der armen Nackenden zerfleischten. Caonabo wurde dabei gefangen, und wurde nach Spanien eingeschifft, starb aber unterwegs. Nun gehorchten zwar die Indianer jedem Winke der Spanier, und die Kaziken versprachen, jährlich dem Könige von Spanien einen Tribut zu bezahlen; aber Colombo bekam dadurch noch keine Ruhe. Die aussätzigen Spanier hatten ihn bei dem Könige verklagt. Die- ser schickte einen seiner Höflinge, Juan Aguado, ab, um den Zustand der Dinge auf Haiti zu untersuchen. Aguado betrug sich aber so übermüthig gegen Colombo, daß dieser nach Spa- nien eilte, um vor dem Throne Gerechtigkeit zu suchen. Fer- dinand erkannte auch seine Unschuld an, Aguado wurde zurück- Npss. Weltgcsch. ii. Th. 11
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