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1. Theil 2 - S. 200

1827 - Leipzig : Fleischer
200 72. Karl L. 1519 —1556. -- Fortgang der N e f o r m a t i o n. Die Geschichte keines Kaisers ist so merkwürdig als die Karls 5. Leider können wir hier aber nur die Hauptbegeben- heiten erzählen. Sein Vater war Philipp der Schöne von Oestreich, ein Sohn Maximilians 1., und seine Mutter Johanna, eine Tochter Ferdinands des Katholischen und der Jsabella. Als Ferdi- nand 1516 gestorben war, wurde Karl, erst 16 Jahre alt, König von Spanien, Neapel und Sicilien, und erhielt durch die glück- lichen Entdeckungen des Columbus, Sortez und andrer Seefah- rer auch die reichen Länder Amerika's. Endlich starb 1519 auch fein andrer Großvater, der Kaiser Maximilian, und machte ihn zum Erben der öftreichischen Länder und der Niederlande. Daß ihn die Deutschen auf Friedrichs des Weisen Rath zum Kaiser wählten, ist schon gesagt worden. Dadurch aber machte er sich den König Franz 1. von Frankreich, der sich auch darum be- worben hatte, zu seinem unversöhnlichen Feinde, und sie haben uachmals vier erbitterte Kriege mit einander geführt. Der erste Krieg wurde von 1521 — 25 größtentheils in Italien geführt. Karl war nicht selbst dabei gegenwärtig, son- dern ließ ihn durch seine Generale führen, während er selbst in Spanien war. Franz dagegen, ein sehr ritterlicher König, voll Muth und Ehrbegierde, führte seyn Heer selbst. Unter demsel- den befand sich der berühmte Bayard, der Ritter ohne Furcht und Tadel. Einen tapfrern, geschicktern und rechtschaffenern Ritter hat es nicht leicht gegeben; dabei war er die Bescheiden- heit und Herzensgute selbst. Von seinen Thaten ließe sich viel erzählen, wenn es der Raum gestattete.*) Dennoch richtete *) Hier nur ein Fall. Noch vor Franzens Regierung stand ein französisches Heer im Königreich Neapel, bei dem sich auch Bayard befand- Eines Tages hörte er, daß ein Wagen, mitgelh beladen, im feindlichen Lager erwartet werde. Sogleich nahm er 20 seiner Reiter, und legte sich in einen Hinterhalt, einen seiner Camera- den, Tardieu, aber schickte er mit 2b Mann auf einen andern Weg, den der Wagen auch nehmen konnte. Allein der Zufall
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