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1. Theil 2 - S. 325

1827 - Leipzig : Fleischer
325 sprengte im Treffen bei Stadt-Loen unweit Münster fast sein ganzes Heer, so daß er froh seyn mußte, mit einem klei- nen Häufchen nach Holland zu entkommen. Das geschah zu Ende des Jahres 1623. 4. Tilly und Wallenstein. Fetzt schien der Krieg ganz geendigt zu seyn. Die Böhmen hielten sich fortwährend ruhig, der Pfalzgraf war unschädlich gemacht, Mansfeld und Christian von deutschem Boden vertrie- den, und nirgends mehr ein Feind des Kaisers zu sehen. Den- noch wurden die Soldaten der Liga nicht entlassen, und Lilly vermehrte sie noch. Gegen wen konnten diese drohenden Rü- stungen anders gerichtet seyn, als gegen die evangelischen Für- sten des nördlichen Deutschlands; diese hatten ja seit der Re- formation die katholischen Stifter ihrer Länder eingezogcn, und eine bessere Gelegenheit, sie ihnen jetzt wieder zu entreißen, und den katholischen Glauben wieder herzustellen, konnte der Kaiser nicht finden. Zwar sicherte ihnen der Religionsfrieden Religionsfreiheit zu; aber wir wissen ja schon, daß Ferdinand alles für erlaubt hielt, wodurch er der katholischen Kirche die- nen zu können glaubte. Daher war ein Angriff auf die wehr- losen Fürsten des nördlichen Deutschlands täglich zu erwarten. Dies war die Ursache, daß die Stände des niedersächsi- schcn Kreises, namentlich Meklcnburg, Braunschweig, Magde- burg, schnell zusammcntraten, und ein Heer, bloß zu ihrer Verthcidigung, ausrüsteten. Christian 4., König von Dä- nemark, der wegen Holstein auch zu ihnen gehörte, wurde zum Anführer des neuen Bundes ernannt, und der König Jakob von England schickte, um doch etwas für seinen vertriebenen Schwiegersohn zu thun, wenigstens Hülfe an Geld. Der Kai- ser war über diese Anstalten betroffen, und befahl den Stän- den, sogleich die Waffen niederzulegcn, und da das nicht ge- schah, so ließ er Tilly nach Niedersachscn vorrücken. Dieser General ist schon einige Mal genannt, und wird Nun noch öfter genannt werden; es ist daher nöthig, ihn nä- her kennen zu lernen. Er war ein Mann von rohem Gemüthe, wie damals meist die Feldherren, die im Lager ausgewachsen
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