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1. Theil 2 - S. 463

1827 - Leipzig : Fleischer
463 deren Blick so feurig und durchdringend war, daß Niemand km Stande war, ihn lange zu ertragen, ohne die Augen zu senken« Seine Züge waren überaus beweglich; jede Gemüthsbewcgung drückte sich in ihnen aus. In den früheren Jahren seiner Negie- rung hatte er rasche Bewegungen, einen höchst cdcln Anstand, ohne alle Steifigkeit; erst im Alter sank der Körper mehr zusam- men, besonders wenn er zu Pferde saß. 90. Die beiden schlesischen Kriege. Erster schlesi- scher Krieg 17-40 — 42. Kaum war Friedrich 2. fünf Monate lang König, so stach Kaiser Karl 6. am 20. Oct. 1740. Er hinterließ keinen Sohn, sondern nur eine Tochter, Maria Theresia, die damals 23 Jahre alt, und an den Herzog Franz von Lothringen ver- mählt war. Der Kaiser, aus Besorgnis, daß nach seinem Tode manche Fürsten seiner Tochter dies oder jenes Land würden ab- nchmen wollen, hatte eine Schrift aufgesetzt, die er die prag- matische Sanktion nannte, und die er von den meisten europäischen Fürsten unterschreiben ließ. Sie verpflichteten sich dadurch, sie im Besitze der Länder ihres Vaters nicht zu beunru- higen. Friedrich Wilhelm 1. hatte zwar auch mit unterschrie- den; allein kaum war Karl tobt, so rüstete sich Friedrich 2. ins- geheim, und dabei kam ihm sehr zu Statten, daß ihm sein Va- ter 76,000 wohlexercirte Soldaten und einen Schatz von fast 9 Millionen hinterlaffcn hatte. Friedrich hatte nämlich wohlbe- gründcte Ansprüche auf einige schlesische Fürstcnthümer. Einer seiner Vorfahren, Johann Georg von Brandenburg, hatte Iä- gcrndorf und einige kleinere Distrikte besessen; sein Land war ihm aber, wie schon oben erzählt ist, vom Kaiser Ferdinand 2. ge- nommen worden, weil er an den böhmischen Unruhen Theil ge- nommen hatte. Ferner hatten die Fürstcnthümer Liegnitz, Brieg und Wohlau, als 1675 das fürstl. licgnitzische Haus ausgcstor- den war, nach alten Verträgen an das brandcnburgische Haus fallen sollen; aber Kaiser Leopold hatte sie für sich in Besitz ge- nommen, und eine kleine Entschädigung, die er endlich dem groß- ßen Kurfürsten dafür bewilligt hatte, war von dem schwachen Friedrich 1. wieder an Oestrcich zurückgcgebcn worden. Also
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