1827 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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von Boston aber liegendes Thecschiff wurde am 18tcn Decem-
bec 1773 von 17 Menschen, die sich, um nicht leicht erkannt
zu werden, als Mohawk- Indianer verkleidet hatten, erstiegen,
342 darauf befindliche Kisten aufgcschlagcn, und unter dem Zu-
jauchzen des Volks 18,000 Pfund Thce in die See geschüttet.
Die Minister ließen nun den Hafen von Boston sperren, und
verhängten noch andere Strafen über die widersetzlichen Ein-
wohner. Diese schrieben an die andern Städte in Amerika,
baten sie, mit ihnen gemeinschaftliche Sache zu machen, und
alle für einen Mann zu sichen. Das geschah auch. Abge-
ordnete aus allen Provinzen traten in Philadelphia zu einem
Eongreß zusammen, der von nun an alle Angelegenheiten
des Landes leitete. Hier wurde unter andern beschlossen, daß
man keine englischen Maaren und keine Productc der englisch-
westindischen Inseln mehr in Amerika zulassen, und vom loten
September 1775 an auch keine Maaren von Amerika nach
England ausführen wollte. So stieg die Spannung immer
höher. Neue Regimenter wurden nach Amerika beordert, aber
auch die Amerikaner rüsteten sich. Ueberall zogen sich die Co-
lonisten zusammen, Gewehre wurden hcrbcigeschafft, und Pulver
bereitet. Diese Rüstungen zu zerstören, schickte der englische
General Gage (sprich Gchtsch) Truppen aus, und dabei kam
cs am 18. April 1775 bei Lexington unweit Boston zu ei-
nem Gefecht, in welchem das erste Bürgerblut vergossen wurde.
Das war das Signal zu dem Kriege, der von 1775 bis 1783
mit großer Erbitterung von beiden Seiten geführt worden ist.
Vier Jahre lang mußten die Amerikaner den Kampf ganz
allein, ohne alle Bundesgenossen führen, und es war wahrlich
ein schwerer Kampf. Es fehlte ihnen bald an Geld, bald an
Kriegsvorräthen, vor allen aber den Soldaten, die bis dahin
friedliche Bürger oder Landlcute gewesen waren, an Uebung,
selbst oft an Kleidung und Schuhen. Aber die Roth ist eine
herrliche Lehrerin, und die Liebe für Unabhängigkeit und Frei-
heit ließ sie alle Schwierigkeiten überwinden. Einsichtsvolle
Engländer hatten dies vorausgesehen, den Verlust der Colonien
prophezeiht, und zur Nachgiebigkeit gerathen, so lange es noch
Zeit scy. Der nun schon alternde und sehr kranke William