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1. Theil 2 - S. 718

1827 - Leipzig : Fleischer
718 mußte sich Fürst Schwarzenberg, der die Oestreicher und Sachsen befehligte, mit dem russischen Heere, welches von der Türkei kam, herumschlagcn. Wir können hier nur Napoleon selbst auf seinem Zuge begleiten. So wie er vorrückte,, zogen sich die Nüssen unter Bar- >clay de Tolly's Oberbefehl zurück, weil sie zum Wider- stande zu schwach waren, und brannten ihre Magazine ab. Erst bei Smolensk machten sie Halt. Diese Stadt gilt den Nüssen für heilig, theils wegen ihres Alters, theils weil sie ein wunderthatigcs Marienbild enthalt. Schon murrten sie über das Zurückweichen ihres Feldherrn; hatte er die hei- lige Stadt nicht vertheidigt, so wäre es um sein Ansehen ganz geschehen gewesen. Hier stellte er seine Russen auf; jen- seits rückten am 16ten August die Franzosen stürmend gegen die Stadt heran. Die Nacht brach über dem Gefechte ein. Es war eine fürchterliche Schlacht, die am Morgen des 17tm begann. Die Nüssen vcrtheidiglen die Stadt mit Heldenmuth, und wie auch die Frauzofen heranstürmten, und mit einem Hagel von Kanonenkugeln Menschen und Mauern niederstürz- lcn, doch wankten jene nicht. Am Abend endlich ließ Napo- leon Granaten in die Stadt werfen; dicke schwarze Rauch- wolken stiegen auf, endlich walzten sich ungeheure Flammen- siröme gen Himmel, und verzehrten die Stadt größtentheils. Der Kaiser betrachtete, vor seinem Zelte sitzend, das entsetzliche Schauspiel in tiefem Schweigen. Wahrend der Nacht zogen die bluffen ab, und am andern Morgen rückten die Franzosen in die mit Schutt, Asche und gräßlich zerfleischten Leichen er- füllte Stadt ein. Schweigend und in sich gekehrt, durchritt Napoleon die öden Gaffen, durch welche sich die französischen Verwundeten schleppten, und sein Blick verweilte auf den rau- chenden Aschenhaufen, auf welchem einige ausgedörrte und vom Feuer geschwärzte Menschcngerippe lagen. Rasch folgte Napoleon den zurückgehenden Russen. Diese aber murrten laut über Barclay de Tolly, daß er keine ent- scheidende Schlacht wagen wollte, und ließen den Muth sin- ken. Um ihn neu zu beleben, schien dem Kaiser nöthig, ihnen einen andern Feldherrn zu geben. Kutusow, ein Wassen- M
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