1839 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gelehrtenschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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zu lange verweilte, wurde vom Unglück ereilt, und in eine Salzsäule
verwandelt.
Abraham hatte die Verheißung von Gott erhalten, daß seiner
Nachkommen so viele senn sollten, wie der Sterne am Himmel, und
doch hatte es dazu keinen Anschein, da er noch keinen Sohn
hatte. Aber Gott ist kein Ding unmöglich. Noch im hohen Alter
bekam Sara einen Sohn, der Isaak genannt wurde, und so war die
erste Verheißung erfüllt. Als Isaak heranwuchs, befahl Gott seinem
Vater, um dessen Gehorsam zu prüfen, mit dem Knaben 3 Tagereisen
weit auf den Berg Moria zu gehen, und ihn zu opfern. Der fromme
Abraham gehorchte augenblicklich, weil Gott in allen, auch den schwer-
sten Dingen zu gehorchen heilige Pflicht ist. Aber in dem Augenblicke,
als er das Opfermesser ergriff, belehrte ihn eine himmlische Er-
scheinung, daß Isaak erhalten werden, und ein Widder, der sich in der
Nähe zeigte, geopfert werden sollte. — Als Abraham alt war, ver-
heirathete er Isaak mit Rebecca, einer Tochter Bethuels, der ein
Sohn Nahors war, und im Lande Mesopotamien zwischen dem Euphrat
und Tigris (über Chaldaa) wohnte. Mit ihr hatte Isaak zwei Söhne
Esau und Jakob. Als beide heranwuchsen, wurden sie uneinig;
denn der listige Jakob brachte den ältern Bruder um die damals wich-
tigen Rechte der Erstgeburt, indem er dem hungrig von der Jagd zu-
rückkommenden Bruder unter keiner andern Bedingung sein Linsenge-
richt abtreten wollte. Noch größer wurde die Feindschaft, als Jakob
durch einen schändlichen Betrug den besten Segen des alten blinden
Vaters Isaak sich verschaffte. Das konnte ihm Esau nicht vergessen,
und trachtete ihm nach dem Leben. Jakob zog daher eilendl^rt aus
dem väterlichen Hause, und floh nach Mesopotamien zu Reoec^^ Bru-
der, Laban, der ihn freundlich aufnahm. Laban hatte zwei Töchter,
Lea und Rahel. Jakob diente ihm 14 Jahre, und nahm beide zur
Frau; denn der Morgenländer hält es für erlaubt, mehrere Frauen zu
nehmen. Da sich nun Jakobs Heerden sichtlich mehrten, wurde Laban
neidisch aus ihn, so daß Jakob für räthlich hielt, ins Vaterland mit
Heerden und Knechten, Weibern und Kindern zurückzukehren. Esau,
vor dem er sich mit Recht fürchtete, erfuhr seine Rückkehr, zog ihm
freundlich entgegen, und versöhnte sich edelmüthig mit ihm. Doch ließ
das böse Gewissen dem Jakob keine Ruhe; er traute dem eigenen Bru-
der nicht, und trennte sich wieder von ihm.
Jakob hatte 12 Söhne: Rüben, Simeon, Levi, Juda,
Dan, Naphtali, Gad, Asser, Isaschar, Sebulon, Joseph
und Benjamin. Die beiden jüngsten liebte er aber vor allen, weil
jie seiner Rahel Kinder waren, besonders den schon zum Jünglinge
herangewachsenen Joseph. Dadurch wurde dieser übermüthig, suchte
sich über seine ältern Brüder zu erheben, und diese konnten daher den