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1. Theil 1 - S. 21

1839 - Leipzig : Fleischer
21 die sich meist der Abgötterei ergaben, und dann auch unglücklich waren. Die benachbarten Völker (Syrer und Assyrer) machten unaufhörliche Einfalle, und nur mit Mühe konnten sich Juden und Israeliten ihrer erwehren; denn Gott hatte ihnen seinen Segen entzogen. Unter den Königen Israels war keiner berüchtigter, als Ahab und seine Frau Isabel. Diese, eine phönicische Prinzessin, führte die Verehrung des Baal mit Menschenopfern ein, machte sich vieler Ge- waltthätigkeiten schuldig (Naboths Weinberg), und verfolgte die Pro- pheten. Da sprach der Prophet Elias den Fluch Gottes über sie und Ahab aus, und beide starben eines kläglichen Todes (circ. 600). Endlich schlug für das Königreich Israel die Stunde des Unter- gangs. 720 Jahre vor Christi Geburt siel der König von Assyrien, Salmanasser, in das Land ein, eroberte Samarja, nahm den letzten König von Israel, Hosea, gefangen, und führte den besseren Theil des Volks nach Mesopotamien und Medien. Nur wenige blie- den im Lande wohnen, und Leute von verschiedenen andern Völkern Asiens nahmen die verlassenen Wohnungen ein. Aus diesen gemischten Einwohnern entstanden die Samariter, die also weder rechte Juden, noch rechte Heiden waren, sondern bald Götzen, bald Gott anbeteten. Einhundert und zwanzig Jahre langer hielt sich das jüdische Reich. Oft war es schon nahe daran, auch den Assyrern in die Hände zu fallen; doch Gott errettete es jedes Mal, weil sich der König von Juda im Gebet an ihn wandte. Aber vergebens hatten Jesaias und andere Propheten gewarnt, und zu eifrigerer Gottesverehrung er- mahnt. Immer mißlicher wurde das Loos des kleinen Reichs, und immer wahrscheinlicher, daß es endlich ein Raub entweder Aegyptens oder Babyloniens, zwischen denen es lag, werden würde. Anfangs schien es, als wenn Aegypten obsiegen würde. Der König dieses Reichs, Necho, eroberte Juda, und zwang den 18ten jüdischen König, Jojakim, ihm Tribut zu zahlen. Da aber Necho in der großen 0’ / Schlacht bei Circesium am Euphrat alle seine Eroberungen in Asien einbüßte, siel Juda den Babyloniern anheim. Der mächtige König derselben, Nebukadnezar, machte sich zum Oberherrn von Juda, und zwang den Jojakim und seinen Nachfolger Jecho nia, ihn als solchen anzuerkennen. Da aber Jechonia sich unabhängig machen wollte, erschien Nebukadnezar zürnend zum zweiten Male. Erschrocken zog ihm zwar Jechonia mit den Vornehmsten seines Reichs entgegen, um durch «demüthige Bitten die Strafe abzuwenden. ^Vergebens! Der Sieger führte ihn und die Angesehensten des Volks in die Gefangen- schaft nach Babylon ab. Hiermit begann 600 vor Christus das ba- bylonische Exil, das 70 Jahr gewährt hat. Statt des fortgeführ- ten Königs setzte Nebukadnezar einen Unterkönig, Zedekias, ein. Auch dieser war so thöricht, das Joch der Abhängigkeit abschütteln zu
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