1839 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gelehrtenschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Im neu-assyrischen Reiche folgten mehrere Könige auf ein-
ander, welche mit den Reichen Israel, Syrien und Phönicien häufige
Kriege führten. Sie hießen Phul (780), Tiglat - Pilesar (740),
Salmanassar (720), Sanherib (71l) und Assarhaddon (710).
Unter diesen fünf Königen, die zusammen etwa 70 Jahre regierten,
war Salmanassar, der 720 das israelitische Reich stürzte, und Phö-
nicien eroberte, der mächtigste. Nach ihm sing das Reich allmälig zu
sinken an, und wurde endlich eine Beute des babylonischen Königs
Nebukadnezar.
In Babylonien regierten nach Belesys keine ausgezeichneten Kö-
nige, bis Nebukadnezar (ums Jahr 600) als großer Eroberer auf-
trat. Necho, König von Aegypten, der ihm die Oberherrschaft über
Syrien und Juda nehmen wollte, wurde in der Schlacht bei Circe-
sium (Karchemisch) am Euphrat besiegt, und dadurch wurde auch das
Schicksal jener beiden Länder entschieden. Nebukadnezars 3 Züge ge-
gen die Juden und die endliche Zerstörung des jüdischen Reichs sind
schon oben erzählt worden. Auch Phönicien wurde von ihm angegrif-
fen, und Sidon und Tyrus nach einer langen Belagerung zerstört.
So lange er lebte, blieb das gewaltsam zusammengebrachte Reich
beisammen; kaum aber war er todt, so löste es sich auch schon wieder
auf, wie die folgende Periode erzählen wird.
Unbedeutender scheint das medische Reich gewesen zu seyn.
Es hatte auch dann und wann eigene Könige, zuletzt aber mit dem
vorigen gleiches Schicksal. Es wurde wie dieses von einem mächtige-
ren Reiche, dem persischen, verschlungen. So entstehen Reiche, blü-
hen und gehen unter, wie einzelne Menschen.
6. Hellenen.
(Beschreibung oon Griechenland. Pclasger und Hellenen. Jnachos inargosl850.
Deukalion in Thessalien 1500. Kekrops 1550. Kadmos 1500. Tanaoö 1455.
Pclopö 1350. Herkules, Thescuö. Argonautenzug 1250. Trojanischer Krieg 1184.
Aeoler, Ionier und Dorer in Klein-Asien 1100 —1000. Amphiktyonengericht.
Orakel in Dodona und Delphi. Olympische Spiele. Lykurgs Gesetzgebung 888.
Erster messenischer Krieg 743 — 23. Zweiter mcssenischer Krieg 685 — 668. Drakon
und Solon, Gesetzgeber in Athen 600. Peisistratos bis 525. Hippiaö U7v
Hipparch. Alkmäoniden.)
So nannte sich ein Volk, welches in dem jetzigen Königreiche
Griechenland wohnte. Wir pflegen sie Griechen zu nennen. Es
war ein höchst bewegliches, aber geistvolles Volk, voll der herrlichsten
Anlagen, und noch jetzt lesen wir mir Entzücken die trefflichen Geistes-
werke ihrer Dichter und Geschichtsschreiber, und betrachten mit Be-
wundrung die schönen Bauwerke und Bildsäulen, die von ihnen übrig
sind. Schöner, geschmackvoller baute niemand als sie, wenn auch die
Aegypter sie an Großartigkeit übertroffen haben. Es war das erste