Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theil 1 - S. 117

1839 - Leipzig : Fleischer
117 Pelopidas wurde mit einem Heere hingeschickt, worauf der Tyrann sich sogleich demüthig unterwarf, und für die Zukunft die besten Ver- sprechungen gab. Von da reiste Pelopidas weiter nach Macedonien, wo ein Thronftreit zu schlichten war. Er ordnete auch hier die An- gelegenheiten, und führte mehrere angesehene Personen als Geiseln mit sich fort, unter denen auch des Königs jüngster Bruder, der junge Philippos, war, der späterhin das Loos von ganz Griechenland entschied. Als er nun durch das beruhigte Thessalien zurückreiste, hatte er, keine Gefahr ahnend, sein Heer vorausgeschickt, und war auch ohne Besorgniß, als ihm gemeldet wurde, daß Alexander ihm an der Spitze seiner Söldner entgegen komme. Aber unversehens nahm dieser ihn gefangen, führte ihn gebunden nach Pherä, und warf ihn in den Kerker. Als das Heer diese Treulosigkeit erfuhr, rief es den Epaminondas, der damals gerade bei seinen Mitbürgern in Ungnade stand, und nur als gemeiner Soldat diente, zum Feldherrn aus. Dieser führte das Heer sogleich gegen Alexander, und trieb ihn bald so in die Enge, daß er um Frieden bitten mußte, der ihm aber nur unter der Bedingung gewährt wurde, daß er seinen Gefangenen so- gleich ausliefere, was auch alsbald geschah. — Drei Jahre darauf, 364, gingen von Seiten der Thessalier neue Klagen über die Grau- samkeit Alexanders ein. Die Thebaner sandten ein Heer unter Pelo- pidas abermals hin. Es kam zur Schlacht bei Kynoskephalä (Hundsköpfe; so nannte man eine Reihe kleiner Hügel), in welcher Pelopidas fiel. Als er umherspähend den Tyrannen erblickte, sprengte er wüthend auf ihn ein, wurde aber, indem sich Alexander feig hinter seine Leibwache verbarg, von dieser niedergemacht. Zwar wurde Alexander zuletzt besiegt, aber der Sieg war durch des Pelopidas Tod allzu theuer erkauft. Von einem unzählbaren Zuge trauernder Krie- ger wurde seine Leiche feierlich nach Theben geführt. Zwei Jahre nach dem Tode des Pelopidas unternahm Epami- nondas einen vierten Einfall in den Peloponnes. Bei Mantineia in Arkadien kam es zur Schlacht, 363. Epaminondas, unter den Vordersten kämpfend, erhielt einen tödtlichen Pfeilschuß in die Brust. Er sank zu Boden; aber nun entstand ein wüthender Kampf um sei- nen Besitz. Die Feinde wollten ihn als Gefangenen fortschleppen, die Seinigen ihn aber nicht fahren lassen. Zuletzt siegten die Theba- ner, und brachten ihn sterbend hinter das Gefecht. Als das Getüm- mel der Schlacht verschollen war, sammelten sich die edelsten Thebaner um den sterbenden Feldherrn. Die Aerzte erklärten die Wunde für tödttich; er werde sterben, sobald man den Pfeil herausziehe. „Wo ist mein Schild?" fragte er matt. Man brachte ihm denselben. Freundlich lächelnd blickte er auf ihn, seinen Begleiter in so vielen Gefahren, hin, und küßte ihn; denn er hatte gefürchtet, daß die Feinde
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer