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1. Theil 1 - S. 152

1839 - Leipzig : Fleischer
I 152 der Sieg nicht ganz leicht; denn Dareios hatte auch griechische Söld- ner in seinem Dienste, und 200 Sichelwagen und 15 Elephanten drohten dem Phalanx Verderben. Dennoch erfocht Alexander auch in dieser dritten Schlacht einen glänzenden Sieg, 331*). Dareios mußte, da sein Wagen ganz mit Leichen umgeben war, diesen im Stich lassen; er schwang sich auf ein schnelles Pferd, und entging mit Mühe der Gefangenschaft. Alexander brachte nun den Göttern reichliche Opfer, und schenkte die reiche Beute mit vollen Händen fort, so daß ihm seine Mutter einst schrieb, er belohne seine Freunde nicht nur, sondern mache sie zu Königen. Dem alten Parmenio schenkte er das Haus eines reichen Persers, in welchem jener allein an Kleidern einen Schatz von 1,200,000 Thalern fand. Nun stand dem Sieger ganz Persien offen. Zuerst hielt er seinen Einzug in Babylon, dann ging er nach Per- siens Hauptstadt Susa, und endlich nach manchem Kampf mit den Eingebornen nach Persepolis. In diesen beiden Städten erbeutete er die königlichen Schatzkammern, deren Reichthümer so ungeheuer wa- ren, daß er allein zur Wegschaffung des Goldes 20,000 Maulesel und 5000 Kameele gebrauchte! — Alexander verweilte vier Monate in dieser Gegend, um sich und sein Heer auszuruhen. Vor dem Auf- bruche gab er seinen Freunden in Persopolis noch ein großes Fest. Als alle berauscht waren, siel es einem Weibe, welches dabei war, ein, es müsse sich schön ausnehmen, wenn der große Pallaft brenne; über- dies gezieme es sich, ihn zu zerstören, da Terxes, der Feind der Grie- chen, ihn erbaut hätte. Alle fanden den Vorschlag herrlich, ergriffen brennende Fackeln, und setzten das Schloß in Brand. Die Ruinen stehen noch jetzt, und setzen durch ihre Großartigkeit und Schönheit die Beschauer in Erstaunen. •) Ein alter griechischer Geschichtschreiber (Plutarch) beschreibt uns, wie Alexander in dieser Schlacht, wie zum Siege geschmückt, erschienen sey: sein Helm war von Stahl, und blitzte wie reines Silber. Um den Hals trug er ein stählernes, mit Edelsteinen besetztes Halsband, und in der rechten Hand einen un- gemein harten Degen. Das Gehenk dazu war mit bcwundernswcrther Kunst ge- macht- Sein Leib war in einen zugcschnürtcn Obcrrock gehüllt, über dem er noch einen doppelten Panzer von Lcinewand trug. So lange er die Reihen ordnete, ritt er nicht den Bukephalos, den er wegen seines Alters schonte, sondern andere Pferde. Neben ihm ritt ein Wahrsager in einem schneeweißen Gewände, einen goldenen Kranz im Haare. Er zeigte auf einen Adler, der zuerst über Alexanders Haupte schwebte, dann aber zum feindlichen Heere fiog, ein Umstand, der die Ma- cedonier so mit Muth und Vertrauen erfüllte, daß die Reiter sogleich, seiner Rich- tung folgend, auf die Perser cinhieben, und der Phalanx ihnen folgte. Nun erst schwang sich Alexander auf seinen Bukephalos, auf den er sich verlassen konnte. Alexander selbst sprengte auf den Dareios lo6, der hoch auf seinem Wagen saß, um welchen'die auserlesenste Reiterschaar aufgestellt war.
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