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1. Geschichte des Mittelalters - S. 10

1883 - Münster : Coppenrath
10 welchen die Familie bewohnte, von dem anderen unterscheiden lie, worin die Haustiere und die Feldfrchte untergebracht waren. Die Bauern-Huser des westflischen Mnsterlandes geben auch heute noch ein treues Bild von den Wohnungen unserer Ahnen. Rings um das Haus lagen Garten und Feld. Die Sorge um das Hauswesen und die Bestellung des Ackers fhrten aber nicht der Mann oder seine erwachsenen Shne, son-dern diese war den Frauen, Greisen und den zum Kriege Untauglichen berlassen. Die so getrennten Hfe waren durch die Rechte der Gastfreundschaft, die bei keinem Volke hher geschtzt wurden, auf das engste mit einander verbunden. Freundlich wurde der Fremde, wer er auch war, aufgenommen und erquickt; jeder gab, was er hatte. War der Vorrat verzehrt, so wurde der, welcher noch eben Wirt war, der Begleiter seines Gast-freundes, und ungeladen traten beide in das nchste beste Haus. Nicht zufrieden, den Gast bewirtet zu haben, schenkte mau ihm gutmtig beim Abschiede, was er wnschte, eben so unbefangen von ihm fordernd, was man mochte. Unbekannt mit allen das Leben verschnernden Knsten durchstreiften unsere Vorfahren in den Zeiten des Friedens jagend Berg und Thal, umhangen mit den Fellen wilder Tiere, den Siegeszeichen ihrer Jagden. Das Leben in der freien Natur bei einfacher Kost, strkte ihre Glieder und lie ihre Krper zu jener Flle der Gre und Kraft emporblhen, welche die anderen Völker staunend bewunderten. Der ehrbaren und streng sittlich lebenden Eltern Gesundheit ging auch auf die Kinder der. Halbnackt wuchs der Knabe ohne feinere Erziehung heran. Hufiges Baden in Flssen zu jeder Jahreszeit sthlte seine jungen Glieder. Frh folgte er dem Vater auf die Jagd, und von der Zeit an war des Vaters Leben des Knaben Beispiel. Zum Jnglinge gereift, ward er in die Versammlung seiner Stammesgenossen gefhrt, mit Schild und Lanze bewaffnet, und feierlich zum wehrhaften Mitglieds der Gemeinde aufgenommen. Das war ihm der schnste Tag des Lebens. Nie, selbst im Tode nicht, trennte er sich von seinen Waffen. Wehr und Mann waren gleichbedeutend. Bewaffnet erschien er zum Feste, bewaffnet in der Versammlung der Gemeinde. Waffen gab er selbst seiner Braut zum Geschenke, damit die knftige Gefhrtin des Lebens das Teuerste mit ihm teile. Krieg war die liebste Beschftigung der germanischen Völker, von Krieg, von Wehr und Waffen wurden in den ltesten Jahrhunderten
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