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1. Geschichte des Mittelalters - S. 81

1883 - Münster : Coppenrath
81 tapferer aber leidenschaftlicher Fürst, glaubte sich von dem Könige in seinen Rechten verkrzt und erregte daher einen Krieg, welcher einen sehr traurigen Ausgang genommen hat. Von den Kriegsmannen Ottos be-drngt, floh er (938) in die feste Eresburg, das heutige Ober-Marsbera. und suchte hier Schutz in der vom Papste Leo vor Zeiten gereihten Petri-Kirche. In dem milden Waffengetmmel rings um das Heiligtum drang ein Speer durch das Fenster und streckte den Knigssohn an den Stufen des Altars nieber. Einen frieblicheren Abschlu fand der mehrjhrige Streit, den Ottos jngerer Bruderlnrich angezettelt hatte. Dieser lie sich zweimal von aufrhrerischen Groen dazu verleiten, seine Hand sogar nach der Krone auszustrecken; jeboch beibe Male scheiterte er. Statt aber nachher seinem Bruder fr die gromtige Verzeihung dankbar zu sein, trat er sogar einer Verschwrung bei, die nichts Geringeres, als die Ermordung Ottos, zur Absicht hatte. Allein sie wurde entdeckt, die Verschworenen, hinge-richtet; nur Heinrich entkam. Voll Reue flehete er durch Vermittler bald darauf die Verzeihung des kniglichen Bruders an, die ihm dieser auch dieses Mal nicht versagte. Jedoch der Shne halber mute sich Heinrich auf die Pfalz; von Inaelbeim in Haft begeben. Da aber Hein-richs umgewandelter Sinn nach vollstndiger Ausshnung verlangte, so entschlo er sich zu einem entscheidenden Schritt. Als Otto das Weih-nacktsfest in Frankfurt feierte und der nchtlichen Andacht in der Kirche beiwohnte, da warf sich pltzlich ein Mann barfu und in einem hrenen Bugewande vor ihm nieder. Es war Heinrich, der um Gnade flehete. Gerhrt hob der König ihn auf, verzieh ihm und schenkte ihm sogar nachher zum Beweise seiner Huld das erledigte Herzogtum Bayern. Durch unentwegte Treue und Hingabe an den kniglichen Bruder hat Heinrich seitdem seine frheren Fehltritte zu shnen gesucht. Alle diese und andere Anfechtungen, welche die Groen des Reiches gegen Otto ins Werk setzten, um dessen Gewalt zu schwchen oder ihm - gar die Krone zu entreien, haben das Gegenteil herbeigefhrt. Otto wurde dadurch veranlat, die Herzogtmer nur an Männer zu vergeben, die ihm treu ergeben waren. Franken behielt er selbst. Lothringen gab er seinem Schwiegersohn. Bayern seinem vershnten Bruder Heinrich. Schwaben seinem Sohne Ludolf. Sachsen dem bewhrten Grafen Her- mannbillung. Welters Weltgesch. Ii. 30. Stuft. 6
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