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1. Geschichte des Mittelalters - S. 177

1883 - Münster : Coppenrath
177 Krieger aus; nach ihrer Anzahl wurde fast.einzig die Strke des Heeres bestimmt. Von dem Reiterdienste bekamen sie den Namen Ritter. Mit der Zeit bildeten die Ritter einen besonderen Stand. Religion, Ehre, Tapferkeit und Hochachtung gegen das weibliche Geschlecht waren die vier Haupttugenden der Mitglieder. Die Aufnahme in diesen Stand erforderte eine vieljhrige Vorbereitung und war mit groen kirchlichen Feierlichkeiten verbunden. Schon im siebenten Jahre ward der Knabe von etieler Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters gebracht. Hier lernte er als Bube oder Page im Dienste seines Herrn und im ehr-furchtsvollen Umgange mit Edelfrauen die Anfangsgrnde der Rittertugenden. Er wartete bei der Tafel auf, suberte die Waffen, hielt seinem Herrn beim Aufsteigen den Bgel und bte sich im Fechten, Schie-en und Reiten, um seinen kleinen Krper gewandt und stark zu machen. Im vierzehnten Jahre ward er durch Umgrtung eines Schwertes, wel-ches vom Priester am Altare feierlich eingesegnet war, wehrhaft (Schwert-leite). Nun hie er K n a p p e (Knabe) oder Junker. Von nun an beglei-tete er seinen Herrn zu Der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, so wie in den Ernst der Schlacht. Treue Anhnglichkeit an seinen Herrn war die erste Pflicht. Und hatte er in der Schlacht mit Schild und Schwert seinen Herrn gerettet, so trug er den grten Ruhm davon, den ein adeliger Jngling sich erwerben konnte. Hatte der Knappe unter diesen ritterlichen bungen das.einundzwanzig^ Jahr erreicht, so konnte er zum Ritter geschlagen werden. Zu dieser wichtigen Handlung mute er sich durch den Empfang der heiligen Sakramente, durch Fasten und Beten vorbereiten. Und kam dann endlich nach langem Sehnen der Morgen des Tages, welcher der schnste und glorreichste in des Jnglings Leben war, so wurde er im feierlichen Zuge zur Kirche gefhrt. Knappen trugen die Rstung, den Streitkolben, den Schild und das Schwert; Edelfrauen den Helm, die Sporen, das Wehrgehenk. Ehrfurchtsvoll knieete der Knappe am Altare nieder und beschwor mit feierlichem Eide das Gelbde: die Wahrheit zu reden, das Recht zu behaupten, die Religion samt ihren Husern und Dienern, alle Schwachen und Unvermgenden, alle Witwen und Waisen zu beschirmen, keinen Schimpf gegen Edelfrauen zu dulden und alle Un-glubigen zu verfolgen. Hierauf empfing er aus der Hand eines Ritters oder einer Edelfrau Sporen, Handschuh und Panzer. Nun knieete er . vor dem Ritter nieder, der ihn dreimal mit flacher Klinge sanft auf Hals Welters Weltgesch. Ii. 30. Aufl. -t 9
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