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1. Geschichte des Mittelalters - S. 227

1883 - Münster : Coppenrath
227 selbst dieses kaum zugesprochen werden. Die stellvertretende Verwaltung im Knigreiche Burgund, das ja zum Reichskrper gehrte, bertrug Karl an den Kronprinzen von Frankreich und gab so dem Nachbarknige ein deutsches Reichsland tatschlich in die Gewalt. In Italien that Karl ebenso nichts Durchgreifendes, um die Hoheitsrechte seiner Vor-gnger zu sichern, darum war auch die Kaiserkrone, welche er auf dem ersten seiner beiden Rmerzge erhielt, fr ihn fast nur eine glnzende Zierrat. In einem Punkte aber ist Karls Aufenthalt in Italien nicht ohne allgemeinen Nutzen geblieben. In Folge der Abwesenheit der Ppste, welche noch immer in Frankreich in der s. g. babylonischen Ge-fangenschaft weilten, waren die Zustnde Italiens und besonders des Kirchenstaates in die rgste Verwirrung geraten. Von dieser traurigen Sachlage hatte sich nun Karl selbst berzeugt und aus diesen und an-deren, staatlichen sowie kirchlichen Grnden, war Karl Iv. von der Notwendigkeit der Rckkehr des Papstes so berzeugt, da er selbst eine Reise nach Avignon nicht scheuete, um persnlich auf den Papst einzu-wirken. Zum Teile auf diesen Antrieb des Kaisers, mehr freilich noch auf den wiederholten der h. Katharina von Siena, lie sich Papst Gregor Xi. trotz der Abhaltungen des Kniges von Frankreich bestim-inen, Avignon zu verlassen und im Januar des Jahres 1371 in Rom seinen Einzug zu halten. So endete, nicht ohne das Verdienst Karls Iv., die siebenzigjhrige Abwesenheit der Ppste aus Rom, die zugleich meistens eine Zeit unwrdiger Abhngigkeit des Papsttnmes von den gleich-zeitigen Knigen Frankreichs gewesen ist. Sowie Kaiser Karl Iv. bei seinen Lebzeiten vornehmlich auf die Ver-mehrung seiner Hausmacht bedacht gewesen war. wollte er auch nach seinem Tode jedem seiner nchsten Angehrigen ein stattliches Erbe hin-terlassen. Deshalb teilte er seinen Hausbesitz in der Weise, da von sei-nen Shnen: Wenzel Bhmen, Sigismund die Mark Brandenburg und Johann die Wederlausitz, uebst Mm und anderen schleichen Landesteilen erhielt. Seinem Bruder Wenzel berwies er die Stamm-Grafschaft Luxemburg und seinen Neffen, Jodokus (Jobst) und Pro-k o p, Mhren. Durch reiche Geldgeschenke an die Kurfrsten und durch Verpfndung von Reichsstdten erwirkte Karl Iv. es endlich noch, da bei seinen Lebzeiten sein ltester Sohn Wenzel zum Nachfolger im Reiche gewhlt wurde. 15*
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