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1. Geschichte des Mittelalters - S. 266

1883 - Münster : Coppenrath
tib gegen die Regierung verfolgten. Seit 1481 aber war es fast nur ein weltliches Gericht, vorzglich zum Schutze des Reiches gegen die bermacht der geistlichen und weltlichen Groen. Es war darum auch ganz natrlich, da gerade die beiden hheren Stnde die Inquisition am meisten haten. In der Meinung des Volkes dagegen fand dieselbe eine groe Sttze. Diese zur besonderen Krmigun^ der kniglichen Macht in Spanien ^ngeshrte'jlquisition mit ihrem Groinquisitor an der Spitze war dem-nach lediglich eine Staatsansta lt und ist wohl zu unterscheiden von der kirchlichen Inquisition, die gegen den Abfall vom Glauben gerichtet war. Diese kirchliche Inquisition wurde nicht blos in Spanien, sondern fast in allen christlichen Staaten gehalten. Die wissentliche, ffentliche und beharrliche Abweichung von den kirchlichen Lehren, d. i. die Ketzerei, galt von jeher als eines der ersten und grten Verbrechen, gegen welches die kirchliche Strafgewalt einschritt. Ihre Aufgabe war, durch Belehrung pnd Warnung die Glubigen zu bewegen, da sie selbst den Irrtum von sich ab-wiesen und zur Wahrheit zurckkehrten, oder den Starrsinn derjenigen, die sich desselben hartnckig weigerten, durch Strafen zu beugen und zu ber-winden, also fr die Kirche mglichst unschdlich zu machen. Und da die Ketzerei auch den Bestand der brgerlichen Ordnung, ja des Staates selbst Tbebro'he, ]o hielt auch die Staatsgewalt dafr, gegen Irrlehren einschreiten zu mssen. Die Strafe war der des Hochverrates hnlich. Es erfolgte Gtereinziehung, Verbannung, Kerker, ja der %s& selbst. Die Todesart fr Unverbesserliche war nach der damaligen Hrte des peinlichen Rechtes der Feuertod. Jedoch hatten die sogenannten Glaubensgerichte oder Antos. da f*) bei weitem nicht in allen Fllen Hinrichtung von zum Tode Ver-urteilten zum Gegenstande, sehr hufig bestanden sie in einem erhebenden Buakte solcher, die von der Kirche bisher abgewichen und nun unter be-sonderen Feierlichkeiten wieder in ihre Gemeinschaft aufgenommen wurden; den Autos dieser Art wohnte man vielfach sogar zur eigenen religisen Lt-bauung bei. ; Ahnliche Geschicke wie Spanien erlebte in jenen Jahrhunderten das nachbarliche Portugal. Die Kmpfe mit den Mauren berhrten auch dieses Land, und dem glnzenden Ausgange derselben verdankte der Be-Herrscher der frheren Grafschaft endlich sogar die Knigskrone. Alfonso, der Sohn des ersten Grafen Heinrich, (s. S. Hl) erfocht nmlich im Jahre 1139 auf der Ebene von Ourique einen so herrlichen Sieg der die Mauren, da ihn auf dem Schlachtfelde sein Heer vor Begeisterung zum König von Portugal ausrief. Seit der Zeit erscheint Portugal als *) Von dem tat. Actus fidei, d. i. Handlung des Glaubens.
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