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1. Theil 2 - S. 31

1839 - Leipzig : Fleischer
31 milie am glücklichsten war"), seine Frau Hildegard und seine drei Söhnchen, Karl, Pipin und Ludwig mit. Er besuchte Rom zum zweiten Male, und machte in Pavia die Bekanntschaft mit einem Manne, der sowohl auf ihn, als besonders auf die Bildung der Fran- » ken großen Einfluß hatte. Das waralcuin, ein englischer Geistlicher, ein Mann von einer für jene Zeit seltenen Gelehrsamkeit. Karl nahm ihn an seinen Hof, behielt ihn bis an seinen Tod bei sich, und brachte seine liebsten Stunden in seiner Gesellschaft zu. Ueberhaupt zog Karl jeden Gelehrten oder sonst viel versprechenden Kopf an sich, und so fand sich bald eine ganze Gesellschaft unterrichteter Männer an seinem Hofe beisammen. Dahin gehört auch Eginhard oder Einhard, den Karl schon als einen hoffnungsvollen Knaben zu sich genommen hatte, und nachher zu seinem Schreiber und Kanzler machte. Der wackere Mann hat uns in lateinischer Sprache eine sehr brauchbare Geschichte seines Wohlthaters hinterlassen, soll auch endlich Schwieger- sohn Karls geworden seyn. Durch diese Männer wurde ein heftiger Trieb nach Wissenschaften unter den Franken ausgebreitet. In Rom taufte der Papst Hadrian die beiden jüngeren Söhne des Königs, Pipin und Ludwig, und weihte sie zugleich zu Königen ein, den Pipin zum König von Longobardien, den Ludwig zum König von Aquita- nien, ob sie gleich noch kleine Kinder waren. Karl war kaum zurück, so standen die Sachsen schon wieder auf. Wittekind hatte sie dazu verleitet. Sie umringten am rechten Ufer der Weser ein fränkisches Heer, und hieben es gänzlich zusammen. Das brachte Karl in äußersten Zorn. Racheschnaubend zog er in ihr Land, und verlangte drohend die Auslieferung der Anstifter. Witte- kind war wieder nach Dänemark entflohen, aber 430l) Sachsen wurden ihm ausgeliefert, und diesen ließ er in Verden an der Weser an einem Tage die Köpfe abschlagen, eine grausame That, weswegen Karl nicht entschuldigt werden kann. Diese Grausamkeit brachte die Sachsen aufs Aeußerste. Im folgenden Jahre (783) erhob sich das ganze Sachsen- volk bis in die entlegensten Gauen. Nun begann ein blutiger Krieg, der bis ins Jahr 783 währte, und halb durch Gewalt, halb durch Unterhandlung bewirkte Karl endlich einen neuen Frieden. Selbst Wittekind und Albion, auch einer der Sachsenhäuptlinge, verspra- chen dies Mal, sich bei Karl einzusinden. Sie kamen nach Attigny in der Champagne, wo Karl gerade war, fanden gütige Aufnahme, und empfingen die Taufe. Ihrem Beispiele folgte das ganze Volk. Nun hoffte Karl sich der lang entbehrten Ruhe überlassen zu °) Sein Geschichtschreiber Eginhard sagt: „an seinen Kindern hing selnherz dergestalt, daß er ihrer Gesellschaft weder bei Zische noch auf Reisen entbehren konnte."
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