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1. Theil 2 - S. 212

1839 - Leipzig : Fleischer
laden lassen, drang er, ohne sich in ein Gefecht einzulassen, in die Ge- birgsthäler von Wales ein, und brachte den Fürsten durch Hunger so weit, daß er sich unterwarf, die Huldigung leistete, und die Kriegs- kosten bezahlte. Da aber die Engländer das eroberte Land drückten und die Walliser übermüthig behandelten, griffen diese nach einigen Jahren wieder zu den Waffen. Eduard drang zum zweiten Male ins Land ein, Lewellyn wurde in einem Gefecht geschlagen und getödtet, sein Bruder David setzte zwar den Krieg fort, wurde aber endlich ge- fangen genommen, und auf Eduards Befehl gehenkt, und das Land erhielt englische Verwaltung (1283). Damit aber nicht die vaterländi- schen Gesänge, welche an festlichen Tagen von den Barden abgesun- gen worden, die alte Freiheitsliebe wieder erwecken möchten, ließ er alle wallisische Barden zusammenkommen und dann hinrichten. Durch den Tod des Königs Alexander 3. von Schottland, eines Schwagers Eduards, 1286 wurde eine Reihe von blutigen Krie- gen zwischen Schottland und England eröffnet. Es erlosch nämlich mit ihm der Mannsstamm der alten schottischen Könige. Er hatte zur Nachfolgerin seine Enkelin Margarethe, die Tochter des Königs von Norwegen (Erich), ernannt, und Eduard hatte die Absicht, sie mit seinem ältesten Sohne zu verheirathen, und auf diese Weise die Kronen von England und Schottland zu vereinigen. Aber Margarethe starb auf der Reise nach Schottland, und nun erhob sich ein großer Streit um die schottische Krone, indem 13 Bewerber auftraten. Das nächste Recht hatten unstreitig Johann Baliol (spr. Bälljoll) und Robert Bruce (B^ths). Beide stammten von Alexanders Groß- oheim, einem Grafen von Hundington, ab, der den Richard Löwen- herz auf seinem Kreuzzuge begleitet hatte. Die Schotten wandten sich an Eduard, und baten als Schiedsrichter zu entscheiden. Der König ergriff diese Gelegenheit mit Vergnügen, die Oberhoheit über Schottland, die bisher vielfach bestritten worden, geltend zu machen. Er berief das schottische Parlament nach Norham, einer Festung am Grenzflüsse Tweed (spr. Twihd), erschien hier mit einem großen Heere, ließ hier zuvörderst die Oberhoheit Englands über Schottland aner- kennen, und erklärte sich dann für Johann Baliol, weil dieser von einer älteren Tochter des Grafen von Hundington, Bruce dagegen von einer jüngern abstammte. Baliol wurde gekrönt, und leistete die Huldigung. Allein das gute Verhältniß zwischen beiden Monarchen dauerte nicht lange. Eduard gefiel sich darin, den Schotten sein Uebergewicht zu zeigen; er nahm nicht nur Appellationen schottischer Unterthanen an, sondern zwang auch den neuen König in Person vor dem könig- lichen Gerichte in London zu erscheinen, und zwar um Baliol zur Empörung zu reizen, und dadurch einen Vorwand zu erhalten, sich
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