Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theil 3 - S. 36

1839 - Leipzig : Fleischer
36 fortgesetzt, und war selbst mehrmals an der spanischen Küste verhee- rend gelandet. Das verdiente eine ernste Züchtigung. Zwar rieth der alte erfahrene Andreas Doria, der die Flotte befehligen sollte, Auf- schub bis zum Frühjahre, weil schon die Zeit der Herbststürme da jey; aber Karl war zu ungeduldig. Er selbst begleitete die Fahrt. Das Heer wurde glücklich gelandet, und Algier berannt. Aber noch ehe die Zelte und Vorräthe ausgeschifft werden konnten, brach ein furcht- bares Wetter los. Zugleich sielen die Feinde aus der Stadt aus, und richteten unter den durchnäßten und vor Hunger ermatteten Kaiserli- chen eine große Niederlage an, während auch die auf offner See trei- bende Flotte furchtbar zugerichtet wurde. An Eroberung der Stadt war nun nicht mehr zu denken; es kam nur darauf an, einen erträg- lichen Rückzug zu machen. Die Schiffe waren angewiesen worden, beim Vorgebirge Metafuz vor Anker zu gehen; dorthin zog sich nun das geschwächte Heer, stets vom Feinde bedrängt, und mit allen Ent- behrungen kämpfend, zurück. Am vierten Tage erreichte man die Flotte, und schiffte sich eilends ein; mißmüthig kehrte Karl nach Ita- lien zurück. König Franz hatte indessen Karls Unternehmung gegen Algier benutzt, einen vierten Krieg (1542 — 44) mit ihm anzufangen. Unter einem wichtigen Vorwände sing er die Feindseligkeiten an. Er verband sich wieder mit dem Sultan Soliman, während Karl den König von England Heinrich 8. zu einem Bündnisse vermochte. Ob- gleich Franz mit 5 Heeren zugleich aufgetreten war, so sah er doch bald zu seinem Schrecken, daß sich das Glück gegen ihn wandte. Heinrich 8. war an der nördlichen Küste Frankreichs gelandet, und Karl drang von Deutschland aus in Frankreich ein, nahm mehrere Städte weg, und stand nur noch zwei Tagemärsche von Paris ent- fernt. Da hielt es Franz für gerathen, Friedensanträge zu machen, die der Kaiser auch gern annahm, weil die Engländer den Krieg nur lau führten, die Türken in Ungarn Fortschritte machten, und sein Heer in Frankreich Hungersnot!) litt. Ueber die Bedingungen verei- nigte man sich schnell, und der Frieden in Crespy 1544 machte den Feindseligkeiten ein Ende. Dies war der letzte Krieg, den beide feindliche Schwäger mit einander führten; denn Franz 1. starb bald darauf, 1547. Indessen hatte die Reformation m Deutschland große Fortschritte gemacht. Es traten nicht nur mehrere Fürsten und Städte, z. B. der Herzog Ulrich von Würtemberg, der Herzog Heinrich von Sach- sen (Georgs Bruder), der Herzog Barnim von Pommern, der König von Dänemark, die Grafen von Nassau und Schwarzburg, die Städte Augsburg, Braunschweig, Frankfurt am Mayn, Hamburg und andere, etwas später auch der Kurfürst Joachim 2. von Brandenburg zur
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer