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1. Theil 3 - S. 100

1839 - Leipzig : Fleischer
100 lischen Thron vorzubereiten. Auf seinen Betrieb ernannte Eduard zu seiner Nachfolgerin die junge Johanna Gray, eine Tochter des Herzogs von Suffolk, Enkelin der jüngern Schwester Heinrichs 8., und Schwiegertochter Northumberlands. Dadurch überging er also Maria, die Tochter Heinrichs 8. und der Katharina von Aragonien, und Elisabeth, die Tochter der Anna Boleyn. Johanna war erst 16 Jahr, und eben so gelehrt und liebenswürdig, als bescheiden. Ihr Gemahl war Guilford Dudley (sprich Gilford Doddli), mit dem sie in der glücklichsten Ehe lebte. Aber ihr Unglück war, daß sowohl ihr Vater, als ihr Schwiegervater allgemein gehaßt wurden. Sobald Eduard (1553) gestorben war, ließen beide Männer die Johanna Gray gegen deren Neigung zur Königin ausrufen. Aber das Volk war ihr theils aus Haß gegen die beiden Herzoge, theils aus Liebe für die Rechtmäßigkeit der Thronfolge abgeneigt. Sie saß daher kaum eine Woche auf dem Throne; dann siel das Volk der Maria zu (1553 — 58). Johanna, ihr Gemahl, und die Väter beider mußten das Blutgerüste besteigen, und sie starb mit der Fassung und Ergebung, welche großen Seelen eigen ist. Unter Mariens Regie- rung war England nicht glücklich. Sie hatte von ihrer Mutter die Vorliebe für den katholischen Glauben geerbt, verbot die Ausübung des evangelischen sowohl als des von ihrem Vater eingeführten Got- tesdienstes, und ließ die, welche ihre Religion nicht wie ein Kleid wech- seln wollten, grausam hinrichten. Es - wurden allein 270 Personen verbrannt. Auch Cranmer mußte seines^Glaubens wegen den Schei- terhaufen besteigen, und der neue Erzb'sch^s von Canterbury Gardi- M d V ( (U 1f ms K.n* » f rt f rt M V> A V* Avrtm Mt i*(a f Vy 11 V W\ tfit/Yo aus eigner Lust bei der Marterung der Verurtheilten selbst Hand an. Daß Maria den stolzen und herzlosen Philipp 2. von Spanien hei- - rathete, vermehrte den Haß gegen sie, und als sie nach einer fünfjäh- rigen Regierung starb, war die Freude allgemein. Das nächste Recht auf den Thron hatte nun Elisabeth, die Tochter Heinrichs 8. und p der Anna Boleyn. Als die Nachricht von Mariens Tode ins Parla- ment kam, rief dieses einstimmig aus: „Gott segne die Königin Eli- sabeth! Lange und glücklich sey ihre Regierung!" Die Glocken wurden geläutet, Freudenfeuer angezündet, und Tafeln mit Speisen auf die Straßen gesetzt, um, nach der Sitte jener Zeit, die Vorübergehenden zu bewirthen. Elisabeth, 1558 —1603, hatte unter ihrer Stiefschwester Maria eine traurige Jugend verlebt. Wenig sehlte, daß diese sie, gleich der Johanna Gray, hinrichten ließ, indem sie ihr Theilnahme an einem Aufstande Schuld gab. Eine Zeitlang saß sie deshalb im Tower ge- fangen, und als sie wieder losgelassen wurde, konnte sie nur durch die
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