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1. Theil 3 - S. 190

1839 - Leipzig : Fleischer
190 ein Beweis, daß Wallenstein früher mit den Feinden des Kaisers in keinem Einverständniß gewesen war, und antwortete dem Herzog Albert auf dessen dringende Bitte: „denjenigen, die an Gott nicht glauben, kann auch kein Mensch vertrauen." Endlich, da Illo und Trczka Boten auf Boten sandten, setzte sich Bernhard s24. Febr.) in Bewe- gung; aber es war bereits zu spät. Indessen hatte sich ein Oberst nach dem andern von Wallenstein zurückgezogen. Nur Illo und die Grafen Trczka und Kinsky, die mit ihm zugleich geachtet waren, blieben ihm getreu, und suchten durch ausgesandte Eilboten die Hülfe der Sachsen, Schweden und Franzosen nach. Wallenstein selbst gab die Hoffnung noch nicht ganz auf, den Kaiser für sich zu gewinnen. Er glaubte, daß dieser entweder von der ganzen Verschwörung seiner Feinde nichts wisse, oder wenigstens von ihnen getäuscht sey. Deshalb sandte er zwei Offiziere nach einander nach Wien an den Kaiser ab, mit dem Aufträge, diesem zu betheuern, daß er nie im Sinne gehabt, gegen ihn etwas zu unternehmen, und daß er bereit sey, das Obercommando Jedem, den der Kaiser dazu bestimmen würde, zu übergeben. Allein beide wurden unterwegs von Piccolomini aufgefangen, und so erfuhr der Kaiser nichts von der Angst seines Feldherrn. Da Wallenstein nun sah, daß sein Anhang immer kleiner wurde, und nur noch wenige Compagnien Reiter bei ihm aushielten, hielt er sich in Pilsen nicht mehr sicher, und zog nach Eg er; denn hier war Gordon, der sein Amt ihm verdankte, Commandant, und die Nähe der fränkischen Gränze machte es ihm leicht, sich mit den Schweden zu verbinden. Am 24. Februar 1634 traf er mit Illo, Trczka, dem Grafen Kinsky und dem Rittmeister Neumann, der bei ihm Schrei- berdienste versah, in Eger ein, während die meisten Soldaten vor der Stadt gelassen wurden. Er war krank, und wurde von zwei Pferden in einer Sänfte getragen. Buttler, ein Irländer, und Obersteines dieser Regimenter, übernahm es, den Herzog lebendig zu fangen, oder zu ermorden. Gordon und der unter ihm stehende Oberstwachtmei- ster Leßli hatten anfangs gegen den Herzog nichts Böses im Sinne. Als sie gleich nach dessen Ankunft ihm mit Buttler ihre Aufwartung machten, und er ihnen seine Maßregeln, zu denen er gezwungen sey, offen mittheilte, äußerte sich Leßli: er sey, wenn ihn der Herzog sei- nes dem Kaiser geleisteten Eides entbinden könnte, bereit, mit seinen Landsleuten, den Schotten, bei ihm, dem sie so viele gute Tage ver- dankten, treu auszuhalten. Als aber Buttler auf dem Heimwege ihnen die kaiserliche Befehle vorzeigte, änderten sie ihre Gesinnungen sogleich, und auf Buttlers Zureden wurde der Mord beschlossen, weil sie sich so besser der reichen Beute, die sie beim Herzog zu finden hoff- ten, bemächtigen könnten, als wenn sie die Geächteten nur gefangen
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