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1. Theil 3 - S. 273

1839 - Leipzig : Fleischer
273 (1718—1751) König, mußte sich aber gefallen lassen, daß der Adel ihm fast alle Gewalt nahm, die nun von den Reichsständen ausgeübt wurde. So ist es bis 1772 geblieben. Mit seinen Feinden vertrug sich Schweden schnell. Der König von England Georg 1. erhielt die Herzogtümer Bremen und Verden, welche er mit seinem Königreiche Hannover vereinigte, zu dem sie noch gehören; Friedrich Wilhelm 1. von Preußen (1713 — 40) bekam Vorpommern bis an die Peene; Dänemark erhielt nur einige kleine Vortheile. Rußland gewann am meisten. Ihm wurden im Frieden von Nyestadt 1721 die Pro- vinzen Liefland, Esthland, Ingermannland und ein Theil von Kare- lien, lauter schöne Ostseelander, abgetreten. August 2. blieb König von Polen./ Wahrend der letzten Jahre König Karls 12. hatte Peter fortge- fahren, nützliche Einrichtungen zu machen, und an der Bildung seines Volks zu arbeiten. Er erndtete dafür zwar wenig Dank; denn die an dem Alten Hangenden Russen seufzten über die verhaßten Neuerun- geu; aber das störte Peters feste Entschlüsse keineswegs. Auch unter- nahm er mehrere Reisen nach Deutschland. Unter andern besuchte er einmal den Badeort Pyrmont. Der Herr des Ländchens, der Graf von Waldeck, bewirthete ihn in seiner Residenz Arolsen prächtiger, als es von einem so kleinen Fürsten zu erwarten war. Darum erhielt er auch auf die Frage, wie dem Czar das neuerbaute Schloß gefalle, die Antwort: „es hat nur einen großen Fehler: die Küche ist zu groß angelegt." — Im Jahre 1716 reiste Peter zum zweiten Male nach seinem geliebten Holland. Mit welchen Empsindungen der Freude be- grüßte er die Thürme von Amsterdam, wo er die ersten Pläne ent- worfen hatte, für Rußland eine Seemacht zu schaffen! Diese Pläne waren nun wider Erwarten glücklich ausgeführt worden. Als ihn eine Deputation feierlich empfing, und der Anführer derselben eine Rede irr pathetischen Ausdrücken an ihn richtete, antwortete er: „ich danke Ihnen; aber ich habe Sie nicht verstanden. Mein Holländisch lernte ich beim Schiffbaue in Saardam; doch diese Sprache lernte ich nicht." Auch jetzt ging er fleißig auf den Schiffswerften unerkannt umher, be- suchte die Sammlungen von Gemälden, Kunstwerken und Naturalien, und die Werkstätte der Künstler. Manchmal sab er stundenlang den Malern zu, und Rubens, van Dyk (sprich van Deik), Rembrandt, van der Werf, Wouvermann (sprich Wauvermann), Ostade, van Huy- sum (sprich Heusum), alles berühmte holländische Maler, waren seine Lieblinge. Als seine Kathinka nach Holland nachkam, führte er sie in die Hütte, welche er in Saardam bewohnt hatte. Im folgenden Jahre erst verließ er Holland, um nach Frankreich zu gehen. Hier wurde er sehr zuvorkommend behandelt. Als ihn der erst siebenjährige König Ludwig 15. (1725 — 74) besuchte, nahm ihn der gemächliche. Welttzcsch. Hi. Th.
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