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1. Theil 3 - S. 288

1839 - Leipzig : Fleischer
288 Statur und wohlgebautem Körper, hatte eine etwas lange, aber wohl- gestaltete Nase, schöne, große, blaue Augen, deren Blick so feurig und durchdringend war, daß Niemand im Stande war, ihn lange zu er- tragen, ohne die Augen zu senken. Seine Züge waren überaus be- weglich; jede Gemüthsbewegung drückte sich in ihnen aus. In den früheren Jahren seiner Regierung hatte er rasche Bewegungen, einen höchst edlen Anstand, ohne alle Steifigkeit; erst im Alter sank der Körper mehr zusammen, besonders wenn er zu Pferde saß. 94. Die beiden schlesischen Kriege. (Karls 6. Tod 1740. Maria Theresia und Franz von Lothringen. Erster fehles. Krieg 1740 — 42. Schlacht bei Molwih 1741. Oestreichischer Erbfolgekricg 1741 — 1748. Karl 7. 1742 — 45. Maria Theresia und die Ungern. Treffen von Czaslau 1742. Frieden in Breslau 1742. Belleisle in Prag. Schlacht bei Det- tingen 1743. Zweiter schlesischer Krieg 1744 — 45. Frieden in Füssen 1745. Schlachten bei Hohen - Friedeberg, Sorr und Kesselsdorf 1745. Frieden in Dres- den 1745. Franz 1. 1745 — 65. Frieden in Aachen 1748.) Kaum war Friedrich 2. fünf Monate lang König, so starb Kaiser Karl 6. am 20. Oct. 1740. Er hinterließ keinen Sohn, sondern nur eine Tochter, Maria Theresia (1740 — 80), die damals 23 Jahre alt, und an den Herzog Franz von Lothringen ver- mählt war. Der Kaiser, aus Besorgniß, daß nach seinem Tode manche Fürsten seiner Tochter dies oder jenes Land würden abneh- men wollen, hatte eine Schrift aufgesetzt, die er die pragmatische Sanction nannte, und die er von den meisten europäischen Fürsten unterschreiben ließ. Sie verpflichteten sich dadurch, sie im Besitze der Länder ihres Vaters nicht zu beunruhigen. Friedrich Wilhelm 1. hatte zwar auch mit unterschrieben; allein kaum war Karl todt, so rüstete sich Friedrich 2. insgeheim und dabei kam ihm sehr zu Statten, daß ihm sein Vater 76,000 wohlexercirte Soldaten und einen Schatz von fast 9 Millionen hinterlassen hatte. Friedrich hatte nämlich wohlbe- gründete Ansprüche auf einige schlesische Fürstenthümer. Einer seiner Vorfahren, Johann Georg von Brandenburg, hatte Iägerndorf und einige kleinere Districte besessen; sein Land war ihm aber, wie schon oben erzählt ist, vom Kaiser Ferdinand 2. genommen worden, weil er an den böhmischen Unruhen Theil genommen hatte. Ferner hatten die Fürstenthümer Liegnitz, Brieg, und Wohlau, als 1675 das fürstl. liegnitzische Haus ausgeftorben war, nach alten Verträgen an das brandenburgische Haus fallen sollen; aber Kaiser Leopold hatte sie für sich in Besitz genommen, und eine kleine Entschädigung, die er endlich dem großen Kurfürsten dafür bewilligt hatte, war von dem schwachen Friedrich 1. wieder an Oestreich zurückgegeben worden. Also hatte Friedrich 2. gegründete Ansprüche an einen Theil von Schlesien, und
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