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1. Theil 3 - S. 339

1839 - Leipzig : Fleischer
339 auf seine Stimme nicht, und die Zukunft zeigte, wie richtig er geur- theilt hatte. Zum Glück hatten die Amerikaner einen trefflichen Feld- herrn an Georg Washington (sprich Wäschinkten), einen Mann von ruhigem Geiste, klarem Verstände, unerschrockenem Muthe, glü- hender Freiheitsliebe und unbestechlicher Redlichkeit. Was er durch kluge Anführung wirkte, das wirkte sein Freund, Benjamin Franklin, durch Rede und Schrift, und diesen beiden großen Männern beson- ders verdankt Amerika seine Unabhängigkeit. Viel freilich trug auch die Verblendung und Härte Englands dazu bei. Gleich zu Anfänge des Kriegs wendete sieb der Congreß noch einmal mir einer Adresse an den König Georg 3., und mit einer andern an das englische Volk. Diese Vorstellungen waren mit Ehrfurcht, aber auch mit anständiger Freimüthigkeit abgefaßt. Aber der König gab ihnen keinen andern Bescheid als, daß sie keine Antwort darauf erhalten würden, und die Colonien wurden durch einen förmlichen Parlamentsbeschluß aus dem Schutze des Königs gestoßen. Die Amerikaner, denen jede Aussicht zur Versöhnung abgeschnitten war, mußten nun einen Kampf auf Tod und Leben kämpfen. Das Schicksal der Waffen war in den ersten zwei Jahren ohne Entscheidung, bis am 7. October 1777 der englische General Bour- goyne sich bei Sara toga mit seinem ganzen Heere den Amerika- nern ergeben mußte. Er war in das Innere von Amerika eingedrun- gen, und sah sich hier von Wäldern und Sümpfen umgeben. Bald entstand der größte Mangel an Lebensmitteln, und von allen Seiten eilten bewaffnete Haufen der Amerikaner herbei, die weder Vorräthe hindurch, noch die Eingeschlossenen entwischen ließen, und so blieb ihm denn nichts Anderes übrig, als das Gewehr zu strecken. Diese tapfere Waffenthat erregte in Frankreich, wo man den Amerikanern schon lange große Theilnahme geschenkt hatte, viele Freude. Heimlich hat- ten die Franzosen ihnen ganze Schiffsladungen mit Gewehren und andern Kriegsvorräthen gesandt, und mehrere junge Edelleute, unter denen der Marquis de la Fayette der berühmteste geworden ist, reisten nach Amerika, und stellten sich in die Glieder der Amerikaner, um gegen die Engländer zu kämpfen. Jetzt schickten jene ihren Franklin nach Paris, und ließen den König Ludwig 16. um öffentliche Unter- stützung bitten. Wirklich wurde auch 1778 ein Bündniß zwischen Frankreich und Amerika geschlossen. Die Engländer waren darüber höchst bestürzt,-und suchten nun eine Aussöhnung mit ihren amerika- nischen Colonisten; sie erklärten, daß sie sich des Rechtes, ihnen Ab- gaben aufzulegen, begeben wollten. Aber das war den Amerikanern jetzt nicht genug; sie wollten nicht anders Frieden machen, als wenn England . ihre Unabhängigkeit anerkannte. Schon war man dazu im Parlamente geneigt; da erhob sich dagegen der alte kranke Pitt. Von seinem Sohne 22*
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