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1. Theil 3 - S. 549

1839 - Leipzig : Fleischer
549 und verwarf das Verlangen. Jetzt rückte Bubna herbei, schlug die Rebellen unweit Vercelli, zog am 12. April in Alessandria ein, und machte der Revolution ein schnelles Ende. Den Soldaten wurde ver- ziehen, die Offiziere aber, die nicht geflüchtet waren, streng bestraft. In Spanien ging es indessen sehr unruhig zu. Die zusam- menberufenen Cortes, fast alle Freunde der Revolution, schränkten den König so ein, daß er keinen Willen mehr hatte. Wohl regte sich hier und da das Volk für ihn, aber seine Parthei war die schwächere, weil er es nie verstanden hatte, sich Liebe und Achtung zu erwerben. Da nahm sich endlich im Jahre 1823 König Ludwig 18. seiner an, und schickte ein französisches Heer unter seinem Neffen, dem Herzoge von Angouleme, nach Spanien, den gefangenen König zu befreien. Die Franzosen rückten fast ohne Widerstand vor, weil die Meinungen der Spanier getheilt waren. Als sie sich aber Madrid näherten, führten die Cortes den König mir sich nach Cadiz, und rüsteten sich zu einer ernstlichen Vertheidigung. Cadiz wurde nun belagert, und wehrte sich tapfer. Als aber die Franzosen das Fort Trocad ero, welches den Zugang zu Cadiz vertheidigte, stürmend einnahmen, ergab sich die Stadt. Ferdinand wurde freigegeben, und die Schuldigsten flüchteten über das Meer nach England, wo sie nebst den geflüchteten Neapoli- tanern in großer Armuth von der Unterstützung der Engländer leben mußten. Jetzt hätte Ferdinand sein Volk beruhigen können, wenn er den Verirrten verziehen, und nur die Häupter der Revolution bestraft hätte. Aber dazu konnte er sich nicht entschließen; es wurde eine ge- naue Untersuchung angestellt, wer zur Parthei der Cortes gehört habe; diese Leute wurden verfolgt, ihrer Aemter entsetzt, eingekerkert, und eine Menge Menschen dadurch unglücklich gemacht. Auch in Portugal behauptete sich die Herrschaft der Cortes nicht. Als König Johann 6. 1821 nach Europa zurückgekehrt war, hatte er in Brasilien seinen ältesten Sohn Don Pedro als Regenten zurückgelassen. Aber die Brasilier waren unzufrieden, daß sie von dem kleinen Portugal abhängen sollten, und verlangten vom Kronprinzen, daß er sie als selbstständiger Monarch regieren solle. Lange schwankte dieser; endlich gab er nach, da er wohl einsah, daß sonst die Einwoh- ner sich leicht, wie die Einwohner der benachbarten spanischen Colonien, frei machen könnten. Brasilien wurde für unabhängig erklärt, und am 12. October 1822 Pedro 1. als Kaiser von Brasilien aus- gerufen. Er gab dem Volke eine gemäßigte Verfassung, und öffnete seine Häfen den Schiffen jeder Nation, wodurch sich der Handel und Wohlstand schnell hob. — In Portugal selbst hatte sich der König Johann in alles, was die Cortes wollten, fügen müssen. Er ertrug das mit vieler Geduld; nicht so seine Gemahlin Charlotte, eine Schwe- ster Ferdinands 7. Es schien ihr unerträglich, die königliche Gewalt
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