1851 -
Braunschweig [u.a.]
: Westermann
- Autor: Kappe, Ernst, Kapp, Alexander
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Realienbuch
- Schultypen (WdK): Gymansium, Realschule, Bürgerschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
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gaben, unzählige Bildsäulen von Göttern und Helden zierten den Platz,
wo auch Schauspiele aller Art unter freiem Himmel ausgeführt wurden,
denen man von Erhöhungen aus zusah, zu welchen bequeme Treppen
führten. Die größte Rennbahn, der Circus Maximus, war ein
länglich runder Platz, welcher mit einer drei Stockwerke hohen Gallerte
umgeben war, auf welcher mehr als hunderttausend Zuschauer Platz
hatten. Hier hielten die Römer ihre feierlichen Spiele zu Ehren der
Götter und die Thiergefechte. Der Campus Martius, das
Marsfeld, ein Versammlungsort des römischen Volkes, war auch ein
stark besuchter Spiel-, Uebungs-, Erholungs- und Exercierplatz. Eine
aus Quadersteinen gebaute Kunststraße, die Via Appia, führte von
Rom nach Brundisium, dem Ucberfahrtsorte nach Griechenland.
Die Götterlehre der Römer stimmte im Ganzen mit der
griechischen überein. Auch sie verehrten die zwölf Hauptgotthei-
ten der Griechen als höhere, nur unter anderen Namen, und
hatten niedere Götter, welche entweder Halbgötter oder zu
Göttern erhobene Menschen, Tugenden oder Gemüthseigenschaf-
ten waren. Aeneas, Romulus, Cäsar, Augustus. Pan, Faunen, Nymphen,
Fides, Justitia, Virtus, Victoria, Coneordia. Den Gottesdienst besorg-
ten öffentliche Priester, Pontifices, denen der Pontifer marimus
Vorstand. Augures, Haruspiccs.
Sie opferten und weissagten durch Beobachtung des Fluges und Gesan-
ges gewisser Vögel, der Eingeweide der Opferthiere und außerordentlicher
Naturereignisse; denn es wurde kein öffentliches Geschäft unternommen,
wenn man nicht vorher der Zustimmung der Götter gewiß war.
8. 28.
Rom unter den Königen.
Romulus bis Tarquinius Ii.
Romulus wird als der Erbauer Roms genannt, 754
v. Ehr. Rom bestand anfangs nur aus elenden Hütten, welche
im Viereck mit einem Erdwall eingefaßt waren. Die Sage von
der Gründung Roms: Procas, König von Alba Longa,
der ältesten Stadt in Latium, südlich von Rom; seine Söhne
Numitor und Amulius; Rhea Sylvia, Tochter des ver-
triebenen Numitor; ihre Zwillingssöhne Romulus und Re-
mus. Der Hirt Faustulus und sein Weib Acca Larentia.
Romulus war der erste von den sieben Königen, welche Rom
durch siegreiche Kriege über die Nachbarn, durch weise Gesetze,
durch Beförderung des Ackerbaues und durch Bauwerke sehr ver-
größerten und verschönerten.
Die sieben Könige 754—510 v. Ehr.:
1) Romulus regierte 37 Jahre, Raub der Sabinerinnen.
Senat, Lictoren. Quirinus.
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