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1. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 127

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
' — 127 — durch Tapferkeit und Klugheit erwarb er sich die Erhebung in den Grafenstand. Wallenstein war von großer Körpergestalt. Der Blick seiner kleinen schwarzen Augen war durchdringend, kalt und zurückstoßend. Er trug gewöhnlich Hosen und Man- tel von Schaklach, ein Reiterwainms von Leder, einen gekräu- selten Halskragcn, eine rothe Leibbinde, und von seinem Hut wehte eine rothe Feder. Sein Hofstaat war glänzend; er selbst lebte äußerst einfach und liebte geräuschlose Stille um sich. Seine Klugheit artete oft in Arglist aus. Vermöge seiner Menschen- - kenntniß wußte er Andere leicht.auszuforschen und seine eignen Absichten zur Sättigung seines Ehrgeizes zu verbergen. Die feindseligen Gesinnungen zwischen >den Katholiken und Protestanten führten in Deutschland einen Religionskrieg herbei, welcher wegen seiner Dauer der dreißigjährige heißt. In diesem Kriege spielte Wallenstein eine Hauptrolle. Rach dem Tode des Kaisers Matthias kam Ferdinand Ii. 1019 — 1637 auf den deutschen Thron. Wallenstein war mehrmals die einzige Stütze desselben, als die Protestanten im Bündniß mit mächtigen äußeren Feinden gegen ihn kämpften. Als in Böhmen ~~ mit Verletzung des Majestätsbr'iefs -bn Vau protestantischer Kirchen gehindert wurde, brachen Unruhen aus. Zwei kaiser- liche Räthe wurden zu Prag aus den Schloßfenstern gestürzt. Der Graf von Thurn stellte sich an die Spitze der Unzu- friedenen, und der Kursürst Friedrich von der Pfalz wurde zum König von Böhmen erwählt. Dieser verlor schon 1620 nach der Nieherlagv bei Prag den Thron wieder. Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig setzten den Kampf gegen den Kaiser fort. Gleich beim Ausbruch des Kriegs hatte sich Wallenstein in mehreren Gefechten hervorgethan, 1623 wurde er vom Kaiser zum Fürsten der ihm geschenkten Herrschaft Friedland in Böhmen erhoben. Während Tilly den dänischen König Chri- stian Iv., der sich an die Spitze der Protestanten gestellt hatte, mit Glück bekämpfte, sammelte er 1625 ein großes Heer auf eigne Kosten; „denn," sagte er, „20,000 Mann kann ich nicht ernähren, aber mit 50,000 Mann kann ich fordern, was ich will." Mit diesem Heer drang er siegreich bis an die Küsten der Ostsee vor. Er wurde vom Kaiser zum Herzog von Mecklenburg ernannt. Die Belagerung von Stralsund mußte er aufgeben, obschon er sich gerühmt hatte, die Stadt mühe sein werden, und wäre sie mit Ketten an den Himmel befestigt. Durch die ungeheuren Erpressungen und durch seinen
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