1851 -
Braunschweig [u.a.]
: Westermann
- Autor: Kappe, Ernst, Kapp, Alexander
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Realienbuch
- Schultypen (WdK): Gymansium, Realschule, Bürgerschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
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Von dem ehemaligen Königreich Polen gehört der größte Theil,
mit der Hauptstadt Warschau den Russen. Andere Thcile Polens kamen
an Preußen und Oesterreich.
Deutschland.
8. 74.
Die Kaiser von 1638—1806.
Joseph Ii. 1765 — 1790.
Dem Kaiser Ferdinand Iii., welcher Alles aufbot, um die
Wunden, welche dem deutschen Reich durch den dreißigjährigen
Krieg geschlagen waren, zu heilen, folgte Leopold I. 1658—
1705. Er war seinem schlauen Gegner Ludwig Xiv., wel-
cher sogar die Türken gegen ihn aufhetzte, nicht gewachsen.
Diese drangen bis nach Wien und belagerten die Stadt. Jo-
hann Sobiesky, König von Polen, eilte 1683 zum Entsatz
derselben herbei, und schlug die Türken dergestalt, daß sie ihr
ganzes Lager ihm zur Beute zurücklassen mußten. Das Zelt
des Großwessiers allein war gegen 400,000 Thaler werth. Prinz
Eugen.
Der König von Spanien war ohne Kinder gestorben. Leo-
pold und Ludwig Xiv. stritten um die Erbfolge. Jener hatte
das meiste Recht und wurde von England und Holland unter-
stützt. Der spanische Erbsolgekrieg begann 1701. Eu-
gen und Marlborough waren die berühmtesten Feldherren in
demselben. Die Kaiser Joseph I. 1705—1711 und Karl Vi.
1711—1740 setzten den Krieg fort, welcher durch den Frieden
zu Baden 1714 beendigt wurde.
Karl Vi. hatte seiner Tochter Maria Theresia 1740 —
1780 durch ein Reichsgesetz die Nachfolge bestimmt. Verschie-
dene Fürsten wollten diese Bestimmung nicht gelten lassen. Der
Krieg, welchen die Kaiserin gegen Spanien, Frankreich, Baiern,
Sachsen und Preußen um den Besitz ihres Thrones ft'chren
mußte, heißt der österreichische Erbfolg ekrieg 1740—1748.
Der Gemahl der Maria Theresia war der Herzog von Toscana,
der 1745 zum Kaiser gewählt wurde. Ihm folgte als Kaiser
sein Sohn Joseph Ii. 1765—1790, welcher erst nach dem
Tode seiner Mutter allein regierte.
Joseph war von mittlerer Größe; sein Geist war aufgeweckt
und lebhaft. Friedrich der Große sagte von ihm: „Joseph ist
ein Kaiser, wie Deutschland lange keinen gehabt hat; unter