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1. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 24

1846 - Breslau : Graß, Barth
24 Cyrus. den; es hat nicht, wie die Aegypter, Pyramiden aufgeführt, Obelisken hingestellt und Labyrinthe gebaut: aber die Psalmen, welche begeisterte Männer dieses Volks gesungen, die Reden, welche die Propheten ge- gehalten und in Schriften ausgezeichnet haben — sie erklingen jetzt noch, wenn die größten Reiche wieder untergegangen sind, in allen Zo- nen und üben eine Herrschaft durch Ermunterung über schwache, durch Trost über bekümmerte, durch ernst strafendes Wort über gottentfrem- dete Gemüther; sie übertreffen jene Wunderbaue, wie ein unsterblicher Geist den Wunderbau des menschlichen Leibes übertrifft. Darum ge- bührt auch dem israelitischen Volke ein hoher Ruhm und in ihm hat Gott, obgleich er zu keiner Zeit und in keinem Volke sich unbezeugt gelassen, sich auf ganz besondere Weise offenbart; viele Jahrhunderte hatte er gearbeitet an dem Volke Israel, daß es Frucht brächte; nun reifte diese Frucht, „der feste Glaube an Einen Gott," und als dann die Zeit erfüllt war, sandte Gott Den, auf den die Väter hoffend sahn, seinen Sohn Jesum Christum, daß er unter den Nachkommen Abrahams auftrete und von Israel aus das Heil zu allen Völkern komme. Iv. Cyrns, der Stifter des persischen Reiches. § 15. Cyrus oder Kores (wie die Bibel ihn nennt) war es, wel- cher den Juden erlaubte, nach Palästina zurückzukehren. Für das jü- dische Volk ward er dadurch sehr wichtig. Er hat sich aber überhaupt einen solchen Namen erworben, daß er als einer der größten Männer des Alterthums erscheint. Ihm wenden wir jetzt unsere Aufmerksam- keit zu. Seine Jugendgeschichte führt uns in das medische Reich, welches südlich vom kaspischen Meere liegt. Hier lebte der König Astyages, dem viele andere Länder Asiens unterworfen waren. Einst träumte demselben: er sähe von seiner Tochter Mandane einen Strom ausgehen, der ganz Asien überschwemmte. Da berief er die Traum- deuter zu sich, wie die Könige des Morgenlandes in jener Zeit zu thun pflegten, und frug sie nach der Deutung des Traumes. Deine Toch- ter, so sagten sie, wird einen Sohn erhalten, deß Herrschaft sich Aber ganz Asien erstrecken wird. Darüber ward er sehr betrübt, denn er fürchtete, daß dieser sein Enkel ihn einst vom Throne stoßen werde. Deshalb wollte er nicht, daß seine Tochter sich mit einem angesehenen Meder verheirathe, sondern er gab sie einem Manne aus dem gering geachteten Perservolke, Kambyses mit Namen; dessen Sohn, meinte er, könne es sich wol nimmer beikommen lassen, nach der Herrschaft über Medien zu trachten. — Nach einiger Zeit hatte Astyages wieder einen Traum» Aus dem Schoße seiner Tochter sah er einen Wein-
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