Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 104

1846 - Breslau : Graß, Barth
104 Völkerwanderung. Allgemeine Bewegung unter den Völkern Europa's. § 64. Als im I. 410 Italien durch Alarich beunruhigt wurde, riefen die Römer, um es zu schützen, alle Heere, welche die Grenzen des Reiches besetzt hielten, herbei. Dadurch ward im fernen Norden, im heutigen England, die Grenze den Einfällen der Völkerschaften, welche im jetzigen Schottland lebten, preisgegeben, und nun drangen dieselben, die Picten und Scoten, unaufhaltsam in Britannien ein. Auch der Rhein und die Donau waren nicht mehr besetzt; darum wur- den diese Flüsse, besonders der erstere, von den germanischen Völker- schaften überschritten, und gleich einem gewaltigen Strome, der seine Dämme durchbrochen hat, überflutheten die Germanen das römische Gebiet. Das war ein Wechsel der bisherigen Wohnplätze, wie ihn die Geschichte noch nie erfahren hatte und der auch seitdem nie wieder vorgekommen ist. Mit Recht heißt er die große Völkerwanderung. Da kamen die Burgunder, die früher zwischen der Elbe und Weichsel, nicht weit von der Küste der Ostsee, wohnten, und ließen sich in Gallien an der Rhone nieder; es kamen die Sueven, die nördlich von den Burgundern an der Ostsee, im heutigen Pommern, ihre Hei- math gehabt hatten, und nahmen Platz in Spanien; es kamen die Vandalen, andere Nachbarn der Burgunder und Sueven, und zo- gen nach Spanien in Begleitung der Alanen, die von der Wolga und dem Don herangezogen waren, setzten dann aber sogar über die Meerenge von Gibraltar und gründeten im nördlichen Afrika unter ih- rem Anführer Geiserich das große Vandalenreich; es kamen die Fran- ken, die früher östlich vom niedern Rhein wohnten, und zogen über den Rhein nach Gallien, das von ihnen in der Folge den Namen Frank- reich erhielt; es kamen nach Alarichs Tode die Westgothen und blie- den in Spanien und im südwestlichen Gallien; es kamen vom Norden aus dem heutigen Schottland die Picten und Scoten, und dräng- ten die Britannier, die zum Theil über das Meer hinweg ihren Feinden sich entzogen und im nordwestlichen Theile Frankreichs sich niederließen; aber aus den Ländern zwischen dem Rhein und der Elbe zogen die Angeln, ein Theil des Sachsen-Volkes, hinüber nach Bri- tannien und trieben die Picten und Scoten wieder zurück in ihre nörd- lichen Gebirge, setzten sich aber selbst in Britannien fest, so daß nach ihnen das Land England (Angel-Land) benannt wurde; dann kamen auch, wie sogleich erzählt werden soll, wieder einmal die Hunnen da- zwischen, und furchtbar hauseten sie unter den Völkerschaften, auf welche sie sich warfen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer