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1. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 135

1846 - Breslau : Graß, Barth
Marken. Burgen. Reiterei. 135 Nun zog Heinrich gegen die Slaven, die gleichfalls sehr ge- fährliche Nachbarn waren. Er besiegte zunächst die Heveller, die im heutigen Brandenburg an der Havel wohnten, und nahm ihre Festung Brennabor oder Brandenburg ein; dann zog er an der Elbe hinauf und unterwarf sich auch die Slaven im Meißen'schen, eben so noch weiter südöstlich die Slaven in der Gegend von Budissin; nicht minder mußten die Böhmen ihm Gehorsam leisten, nachdem er ihre Festung Prag eingenommen. Ganz im Norden begannen die Dä- nen ihre alten Räubereien wieder zu treiben. Gegen sie errichtete er die Mark Schleswig und bevölkerte das umliegende Land mit Ansiedlern aus Sachsen. Weiter südlich zwischen der Havel und Elbe gründete er die Nordmark, die sich in der Folge als Mark Brandenburg zu großem Ansehn erhob. Noch mehr im Südosten bildete die Ostmark oder die Mark Meißen einen Schutz gegen die anwohnenden Slaven. Aber das bedeutsamste Kriegs-Unternehmen blieb immer noch übrig, die Besiegung der Ungarn. Heinrich erwog zunächst, wodurch sie ihm so gefährlich wurden. Sie wurden es theils durch die Schnelligkeit ih- rer Bewegungen, theils weil die Deutschen damals noch keine festen Städte hatten und bei den Ueberfällen so kecker Feinde weder ihr Ei- genthum noch ihr Leben schützen konnten. Um dem letztern Uebel zu- nächst zu begegnen, ließ Heinrich in verschiedenen Gegenden des Landes Burgen erbauen und diese befestigen. Je der zehnte Mann von den Bewohnern des Landes wurde aufgeboten, an der Befestigung derselben zu arbeiten, während die übrigen, die in ihren Besitzungen verblieben, die Pflicht hatten, dessen Land bebauen zu helfen. Bon den Erzeug- nissen des Landes wurde ein bestimmter Theil in die Burgen in Sicher- heit gebracht und so den räuberischen Horden entrückt; auch fanden zur Zeit der Noch die bedrängten Bewohner des offenen Landes einen Zu- fluchtsort in jenen befestigten Stätten, die gegen das anrückende Reiter- volk lange vertheidigt werden konnten. So war zur Abwehr der Feinde viel geschchen; aber Heinrich war damit noch nicht zufrieden; er wollte sie gänzlich schlagen. Sollte ihm dies gelingen, so mußte er ein Heer haben, das den Ungarn an Schnelligkeit nicht nachstand und durch zweckmäßige Einrichtungen jenen ungeordneten Haufen gegenüber im Vortheil war. Ec übte die junge Mannschaft zu Roß, denn der Kriegs- dienst zu Pferde war bis dahin bei den Deutschen ungewöhnlich, die Hauptmacht bestand im Fußvolk; und doch war eine tüchtige Reiterei das Einzige, wovon man sich eine Ueberlegenheit über die Ungarn ver- sprechen durfte. Die Reiter mußten ferner lernen in geschlossenen Glie- dern ordnungsvoll und mit möglichster Schnelligkeit sich fortbewegen, gegen den Feind anrücken, die erste Lage der Pfeile, die dieser entgegen-
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