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1. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 158

1846 - Breslau : Graß, Barth
158 Ritter-Orden» tragen, wo sein Herland unter einer Dornenkrone geblutet hatte. Beschützer des heiligen Grabes nannte er sich; erst sein Nach- folger, der freilich schon im nächsten Jahre (1100) folgte, führte den # Titel König von Jerusalem. Schon vor dem Beginn der Kreuzzüge (im Jahre 1018) hatten einige italienische Bürger in Jerusalem ein Hospital zur Aufnahme und Verpflegung der Fremden gestiftet. Seit der Eroberung der Stadt verpflichteten sich die Brüder desselben zur Uebernahme der Mönchsge- lübde und im Jahre 1118 nahmen sie auch noch die Verpflichtung eines beständigen Kampfes gegen die Ungläubigen auf. Sie nannten sich zu Ehren des Täufers Johannes Johanniter-Ritter. In dem- selben Jahre stifteten französische Ritter zu gleichem Zwecke einen andern Ritter-Orden. Nach ihrem Sitze im königlichen Pallast an der Seite des einstmaligen Tempels wurden sie T e m p l e r oder Tempelherren genannt. Diese Orden bildeten gleichsam ein stehendes Heer der Kirche im Mor- genlande. Von Zeit zu Zeit kamen neue Kreuzfahrer aus dem Abend- lande zur Unterstützung der morgenländischen Christen. Die Verhält- nisse der neuen Eroberungen blieben aber in einem beständigen Schwanken, seltener vom Glück begünstigt, öfter vom Unglück heimgesucht. Mehr- mals war Jerusalem dem Untergange nahe, im Jahre 1118 ward es wirklich den Christen wieder entrissen. Der Sultan Saladin eroberte es. Die Gräuel der ersten Eroberung der Stadt durch die Christen waren himmelschreiend, wie wird es jetzt den christlichen Bewohnern ergehen, wenn sie in die Hände der Türken fallen? Die bedeutenderen Städte, welche die Kreuzfahrer inne gehabt, hatte Saladin schon ge- wonnen, ehe er nach Jerusalem kam. Wenn die Bewohner derselben sich ihm ergaben, war ihnen ihr Leben, ihr Vermögen, ihr Glaube gesichert worden.. Auch Jerusalem forderte er unter gleicher Zusage zur Uebergabe auf. Als ihm erwiedert ward, es sei heilige Pflicht der Christen, die Stadt bis in den Tod zu vertheidigen, schwur Saladin bei dem Propheten (Muhamed): er wolle nicht eher ruhen, als bis er die Stadt mit dem Schwerte erobert und für seine Glaubensbrüder, die einst vor 88 Jahren das Schmachvollste erlitten hatten', Rache an den Christen genommen habe. Die Belagerung begann; schon war ein Theil der Mauern der Stadt niedergeworfen, da suchten die Belagerten mit Saladin zu unterhandeln, doch er entgegnete ihnen: Jetzt sei es zu spät, Frieden zu vermitteln; ein Eid binde ihn, Jecüsalem mit Sturm zu nehmen und die Einwohner umbringen zu lassen. Nichts desto weniger wiederholten die Christen ihre Friedens-Anträge, sie schilderten das Elend, das ihnen bcvorstehe, in den schrecklichsten Farben, erklärten, daß sie dann nothwendig als Verzweifelnde kämpfen und ihre Weiber
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