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1. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 314

1846 - Breslau : Graß, Barth
314 Rheinbund. Ende des deutschen Reichs. rasch auf Wien zu weiter zogen. Um die Mitte des Novembers waren sie in der Kaiserstadt. Weiter rückte Napoleon nach Mähren; die Russen und Oestreicher waren verbunden, Kaiser Alexander von Ruß- land und Franz, der deutsche Kaiser, waren bei ihren Heeren. Eine blutige Schlacht wurde am 2. December geliefert, die Drei-Kaiser- Schlacht genannt; das unbedeutende Dorf Austerlitz, in dessen Nähe gegen 80,000 Franzosen und 90,000 Oestreicher und Russen ver- einigt waren, hat seitdem eine weltgeschichtliche Bedeutung erhalten. Gegen 30,000 Mann blieben aus dem Kampfplatz und halb so viele wurden von den Franzosen zu Gefangenen gemacht, denn Napoleon war wiederum Sieger. Am zweiten Weihnachtsfeiertage, den 26. De- cembcr, schloß er zu Preßburg Frieden mit Oestreich und zwang den Kaiser Franz, einen Flächenraum von mehr als tausend Quadratmeilen abzutreten. Auflösung des deutschen Reichs. tz 214. Seit zehn Jahren hatte das deutsche Reich manchen empfindlichen Schlag erlitten; die völlige Auflösung desselben war nahe. Baiern, Würtemberg und Baden hatten sich schon an Frankreich an- geschlossen; noch mehrere andere Fürsten im südlichen und westlichen Deutschland sagten sich gleichfalls vom Reiche los und schlossen unter sich einen neuen Verein, der Rheinbund genannt; Beschützer oder Protector desselben wurde Napoleon; die Bundesglieder verpflichteten sich, ihn in allen seinen Kriegen zu unterstützen. War es jetzt dem eroberungssüchtigen Kaiser der Franzosen gelungen, die Deutschen selbst aus einander zu reißen, so durfte er hoffen, immer kühner in Deutsch- land auftreten zu können und die deutschen Völker unter das franzö- sische Joch zu bringen. Kaiser Franz Ii. erklärte nun selbst das heilige römische Reich deutscher Nation für aufgelöst, nachdem es, von der Kaiserkrönung Karls des Großen an gerechnet, sechs Jahr über ein Jahrtausend bestanden hatte. Er führte von nun an nicht mehr den Titel deutscher Kaiser, sondern er nannte sich Franz I., Kaiser von Oestreich. Krieg mit Preußen im Jahre 1806 und 1807. § 215. Unter den deutschen Fürsten war, Oestreich ausgenommen, der mächtigste der König von Preußen. Preußens Ruhm war durch Friedrich den Großen fest gegründet worden, er war von diesem Könige auf sei- nen Nachfolger, der von 1786 — 1797 regierte, übergegangen. Einige Jahre nach dem Beginn der Revolution war auch dieser, Friedr. Wilhelm Ii., mit Oestreich verbunden, gegen Frankreich aufgebrochen, hatte aber
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