Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte Sachsens und seiner Fürsten - S. 85

1855 - Dresden : Meinhold
85 Da Moritz ohne männliche Leibeserben starb, folgte ihm sein zur Zeit seines Todes gerade in Dänemark bei seinem Schwiegervater ver- weilender Bruder (geb. den 31. Juli 1526). Chmsürst August (1553—1586). von seinen Unterthanen bezeichnend genug gewöhnlich Vater August genannt. Nachdem der berühmte Philosoph Johann Rivius, Rector der Schule zu Freiberg, ihm eine gründliche classische Bildung ertheilt, war er an den Hof des Königs Ferdinand von Böhmen gekommen, wo er mit dessen Sohne Marimilian, dem nachherigen Kaiser, in Allem, was nach damaligen Ansichten für einen Fürsten zu lernen und zu wissen für nöthig erachtet wurde, unterrichtet ward und mit diesem hochsinnigen Prinzen jenen Freundschaftsbund schloß, der sich bis an dessen Tod ungetrübt erhalten hat. Nachdem er sich im October 1548 mit der 17jährigen Anna von Dänemark, welcher das dankbare Sachsenland nachher den Namen Mutter Anna beilegte, vermählt, hielt er sich meist zu Weißenfels auf, außer wenn er, was öfter geschah, während seines Bruders Abwesen- heit für diesen die Regierung seiner Lande zu führen hatte. Wahr- scheinlich hat ihn dieser zum Mitwisser und Theilnehmer aller seiner- großartigen Pläne gemacht, denn es herrschte zwischen ihnen ein wahr- haft brüderliches Verhältniß, und so war er auch nach Dänemark ge- gangen, um von seinem Schwiegervater Hilfe für seinen Bruder zu dem Kriege mit Margraf Albrecht zu erbitten. Da ereilte ihn die Todesbotschaft und er mußte in größter Eile in sein Land zurückkehren, um Vorkehrungen gegen einen etwaigen Einfall des wilden Albrecht in das verwaiste Sachsenland und gegen einen nicht unmöglichen Ver- such Johann Friedrichs, sich seines verlorenen Landes wieder zu be- mächtigen, zu treffen. Es gelang seiner weisen Mäßigung auch sehr bald, mit Ersterem sich durch den Vertrag zu Braunschweig (11. Sep- tember 1553) zu versöhnen und auch Letzteren durch einige, allerdings nicht unbedeutende Opfer an Geld und Liegenschaften (24. Februar 1554) abzufinden. Bald erneuerte er auch die alten Erbverträge mit Hessen (9. März 1555), Brandenburg (12. März) und Böhmen (4 557), und gewann in kurzer Zeit durch seine kluge Politik ein solches Ansehen unter Deutschlands Fürsten, daß er auf dem Reichstage zu Augsburg (15. December 1555) zum Obersten des obersächsischen Kreises ge- wählt ward, welches Amt, das bis 1658 ausdrücklich erwähnt wird,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer