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1. Geschichte Sachsens und seiner Fürsten - S. 114

1855 - Dresden : Meinhold
114 rende Amt als Reichsverwcser, und seinem Einflüsse auf dem Wahltage zu Frankfurt hatte es das Haus Habsburg zu danken, daß in Leopold I. (18. Juli 1658) abermals ein Glied desselben trotz der Intriguen des dagegen arbeitenden Frankreichs und Schwedens die Kaiserkrone erhielt. Leider trat Johann Georg Ii. in den nun folgenden Handeln der Stadt Erfurt, welche sich während des 30jährigen Krieges durch die Begünstigung Schwedens von ihrem Erbherrn, dem Erzbischof von Mainz, fast ganz unabhängig gemacht hatte, nicht mit der Energie auf, die er, insofern die Stadt des Erbschutzes des Gesammthauscs Sachsen genoß, hierbei hätte entwickeln sollen, im Gegcntheil gab er die Rechte desselben, nachdem Churmainz sich in den Besitz der Stadt durch Waffengewalt gesetzt, in dem Leipziger Vergleiche (20.Decbr. 1655) und Erfurter Erecutionsreceß (16. Mai 1667), gegen eine sehr geringe Ent- schädigung von Seiten des Churfürsten von Mainz völlig auf. Dieselbe schwankende Politik zeigte endlich der Churfürst von Sach- sen auch in der Folge, als er erst mit Frankreich (1664), dann aber auch (1666) mit Schweden in ein Vündniß trat, denn hierzu hatte ihn ledig- lich die Eifersucht gegen die wachsende Macht Brandenburgs und sein Verdruß über die von diesem begünstigte reformirte Lehre vermocht. Zwar schloß er, als die Absichten des eroberungslustigen Ludwigs Xiv. immer deutlicher zu Tage traten, einen Vertrag mit dem Churfürsten von Trier, dem Bischof von Münster und dem Markgrafen von Baireuth zur Aufrechthaltung des Westphälischen Friedens und der deutschen Freiheit gegen Frankreich ab (1672), allein es war ihm doch kein rechter Ernst damit, und deshalb verweigerte er auch dem großen Churfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Theilnahme an einem Bünd- nisse zum Schutze der von Ludwig Xiv. bedrängten Niederlande. Erst als Letzterer die brandenburgischen Länder am Rhein und in Westphalen verheeren ließ, verband er sich (1673) mit dem Kaiser zur Abwehr dieser gallischen Eroberungsgelüste und sendete seinen Sohn, den nachherigen Churfürstcn Johann Georg Iii. mit einer kleinen Armee an den Rhein, wo derselbe schon damals (1673—79) jene Tapferkeit und Feldherrn- beruf zeigte, durch den er nachmals so berühmt ward. Unterdessen hatte der große Churfürst bei Fehrbellin (Juni 1675) die Schweden, welche, durch französische Hilfsgelder unterstützt, in seine Erbländer eingefallen waren, gänzlich geschlagen und sie nach und nach aus allen ihren in Deutschland erworbenen Besitzungen vertrieben (bis 1678), dadurch aber von Neuem die Eifersucht Chursachsens und selbst
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