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1. Geschichte Sachsens und seiner Fürsten - S. 115

1855 - Dresden : Meinhold
115 Oesterreichs angefacht. In Folge davon schloß Johann Georg mit dem Churfürsten von Baiern Ferdinand Maria ein Bündniß, durch welches unter dem Vorwände der Aufrechthaltung des westphalischen Friedens die Schweden wieder nach Deutschland zurückgeführt werden sollten, und der Kaiser zwang durch den übereilten Frieden von Nymwegen (5. Febr. 1679) den Churfürsten von Brandenburg, mit Frankreich den Vertrag zu St. Germain en Laye (29. Juli 1679) ab- zuschließen, der ihm seine sauer errungenen Eroberungen bis auf we- nige wieder entriß. Nicht lange hernach starb der Churfürst Johann Georg Ii. zu Freiberg am 22. August 1680. Er hatte sich stets gegen seine Unter- thanen als ein streng gerechter und dabei gnädiger Fürst gezeigt; obgleich duldsamer als sein Vater kam er ihm doch an frommer An- hänglichkeit an die evangelische Lehre gleich. War dieser schon ein außerordentlicher Freund der Jagd gewesen, so liebte er dieses Ver- gnügen wo möglich noch mehr, allein sein Land gewann nur dadurch, denn in Folge des 30jährigen Krieges hatten das Wild und die Raub- thiere auf eine Weise in Sachsen überhand genommen, daß man, be- trachtet man die Menge des nur allein in dem kurzen Zeiträume von 1656—1677 erlegten Wildes (96,862 Stück, darunter 200 Bären und 2000 Wölfe), sich in ein Land im tiefen Norden versetzt glauben möchte. Sonst war er es auch, der, durch eine gewisse Neigung zum Prunk veranlaßt, französische Sitten an dem sächsischen Hofe einführte und so zu sagen unbewußt die ersten Keime zu jenem sittlichen Verderbniß legte, welches späterhin für Sachsen so nachtheilige Folgen haben sollte. Es folgte ihm in der Regierung sein einziger Sohn von seiner Gemahlin Magdalena Sibylla von Brandenburg-Baireuth Chnrfüist Johann Heorg Iii. (1680—1691). Dieser schon als Knabe durch eine besondere Charakterfestigkeit und persönlichen Muth ausgezeichnete Fürst (geb. 20. Juni 1647) hätte eine vortreffliche Erziehung in allen Künsten des Friedens und Krieges erfahren, war von seinem Vater bereits in seinem sechszehnten Jahre zu den Regierungsgeschäften zugezogen, und nachdem er sich (9. Octbr. 1666) mit Anna Sophia, der ältesten Tochter des Königs Friedrich Iii. von Dänemark vermählt, zum Landvogt in der'ober- 8 *
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