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1. Geschichte Sachsens und seiner Fürsten - S. 139

1855 - Dresden : Meinhold
139 gierung die Wiederherstellung des Wohlstandes Unserer Lande und die mit solchem aufs Genaueste verbundene Beförderung Unseres wahren Interesses in allen seinen, selbst den geringsten Zweigen zum alleinigen Grundsätze Unseres Staatssystems angenommen, mit welchen Wir alle und jede von Uns zu erwählenden Maßregeln abgezweckt sein lassen und die dazu führenden Mittel ergreifen, mithin diejenige Zusammen- stimmung in den sammtlichen Theilen Unserer Regierung zu erlangen bemüht sein werden, auf welcher Unser eigener wahrhafter Ruhm, der Flor Unseres Kurhauses und die Glückseligkeit Unserer getreuen Unter- thanen beruht rc. Er begann vor allen Dingen eine weise Sparsamkeit in seinem eigenen Haushalte, wo durch Brühl absichtlich die große Verschwendung, welche unter August dem Starken geherrscht hatte, fortgesetzt worden war, eintreten zu lassen, und es gelang ihm auch durch einen geschickten Entwurf zur Regelung der Abtragung der Staats- schulden den völlig gesunkenen Credit des Landes merkwürdig schnell zu heben. Er entfernte die feilen Creaturen Brühls und die unpassen- den Beamten nach Möglichkeit aus ihren Stellen und verbot ein für allemal, daß künftig Jemanden, wer es auch sei, Anwartschaft auf eine Stelle ertheilt werde, was natürlich bei dem früher geübten Stellenverkaufen geradezu an der Tagesordnung gewesen war. End- lich setzte er auch das sogenannte Geheime Concilium, in welchem seiner Anlage nach gewissermaßen die Fäden der ganzen Landesverwalt- ung zusammenlausen sollten, das von Brühl aber, wie leicht erklärlich, fast gänzlich beseitigt worden war, wieder in seine frühere Wirksamkeit ein, und um in Allem selbst die Oberleitung in der Hand zu behalten, wählte er keinen Premierminister wieder und bestellte für alle Zweige der Regierung nur zwei Minister, die Grafen K. G. Fr. von Flemming (p 1768) und I. G. Fr. von Einsiedel (f 1811). Leider bekam er, nachdem er noch nicht 3 Monate die Negierung geführt hatte, die bösartigen Blattern und sein von jeher contracler Körper vermochte denselben nicht zu widerstehen, er starb daher schon am 17. Decbr. 1763, tief betrauert vom ganzen Lande, welches seinen menschenfreundlichen und leutseligen, die Bedürfnisse seiner Lande wohl erkennenden, von dem Ernste seiner Pflichten als Regent wahrhaft durchdrungenen, streng gewissenhaften Character und seine Sittlichkeit im Privatleben um so böher zu schätzen wußte, als in der fast allzu muntern Lebensweise seines Bruders, des Herzogs von Kurland, dazu eine Art von Gegensatz geboten war. Er hatte sich bereits am 13. (20.) Juni 1747 mit einer Tochter
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