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1. Geschichte der neuesten Revolution - S. 13

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
13 hoher Begeisterung und froher Hoffnungen getrieben hat. Die Greuel der erftcn französischen Revolution hatten Allen, welche ihr Herz nicht muthwillig gegen die Stimme der Wahrheit verstockten, gezeigt, was aus der Welt ohne Gott und Christum werden müsse und von welchen dämonischen, grundstürzendcn Machten die Volksgeister bewegt werden, wenn sie nicht mehr den hohem Ordnungen Gottes _ in Staat und Kirche gehorchen wollen. Die Freiheit, Gleich- heit und Brüderlichkeit, welche die Revolution den Franzo- sen wie den benachbarten Völkern verheißen hatte, war in die härteste Knechtschaft und Zwingherrschaft umgeschlagen und hatte der Welt genugsam bewiesen, welche Freiheit und Gleichheit man aus solchen Händen zu empfangen habe. Dagegen hatten die Kämpfer für nationale Freiheit und Un- abhängigkeit in ihrer Begeisterung („Mit Gott für König und Vaterland") ihr Vertrauen auf die Hülfe des Herrn gesetzt, und der zweimalige Sieg hatte dieses Vertrauen herr- lich gerechtfertigt. Als daher die Stifter des heiligen Bun- des erklärten, daß sie, fern von jener alten verderbten Po- litik, fortan in der Verwaltung ihrer Staaten all ihr Thun auf die erhabenen Wahrheiten der Religion gründen woll- ten; mochten wohl manche Staatsmänner über die in der Politik bisher unerhörte Sprache lächeln und auch diesem Bunde nur das Schicksal anderer heiliger Bündnisse der Vorzeit prophezeihen, aber dennoch mußte man in dem aus der Rührung einer großen Zeit stammenden Ideal eine ewige Wahrheit und Weissagung erkennen. Freilich mußte das sehr bedenklich erscheinen, was der kaum wiederhergestellte Papst Pius Vii. that. Wiewohl er es nicht verschmäht hatte, durch ketzerische Waffen wie- der auf den heiligen Stuhl gehoben zu werden, so protestile er dennoch gegen die Beschlüsse des Wiener Kongresses, suchte die alten Grundsätze des Papstthums von Neuem geltend zu machen, stellte den Orden der Jesuiten, der un- ter Katholiken und Protestanten so viel Unheil angerichtct hatte, wieder her und erklärte die protestantischen Bibelgesell- schaften für eine Pest. Damit stellte sich das Papstthum zu der ganzen Entwickelung der neuen Zeit in einen un- versöhnlichen Gegensatz, und indem cs mit starrem Geist mittelalterlicher Priesterherrschaft an dem Alten, aber auch oft Veralteten und Abgelebten festhielt und sich allen, auch den berechtigtsten Reformen in Staat und Kirche widersetzte, brach gerade im römischen Süden Europas, zunächst in
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