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1. Geschichte der neuesten Revolution - S. 21

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
21 Iv. Die französische Februarrevolution (24. Fe- bruar 1848). Da fuhr der Herr hernieder, daß er sähe die Stadt und Thurm, die die Menschenkinder baueten. l Mos. 1t, 5. 1. Der Umsturz des Aukitljrones. Die Littnaljme der Huilerien. Die Sitzungen der Kammern in Paris vom Jahr 1847 hatten sehr stürmisch geendigt. Die Mehrzahl der Abge- ordneten hatte nichts wissen wollen von den geheimen Schä- den der Regierung und Verwaltung, welche man aufgedeckt, von den Umtrieben und Bestechungen bei den Wahlen, die man enthüllt hatte. Da kamen die Mitglieder der Oppo- sitionspartei in den Kammern auf den Gedanken, öffentliche Gastmählcr oder Banketts zu veranstalten und durch die dabei gehaltenen Reden die Nothwendigkeit einer Wahlre- form in großem Volkskrcisen zu verkündigen. Das Ban- kett im Chateau Rouge bei Paris machte den Anfang und fand bei den Reformfreunden solchen Anklang, daß kurz nach einander in Paris und ganz Frankreich zahlreiche Reformbankette gehalten wurden, bei welchen die sonst ge- wöhnlich auf den König ausgebrachten Lebehochs entweder ganz wegblieben oder von dem donnernden Gesänge des berüchtigten Freiheitslieds der Marseillaise übertönt wurden. In kurzer Zeit durchlief, wie eine Flamme, die Aufregung alle Provinzen, und allenthalben ertönte der Ruf nach Re- formen. Der König selbst sah in den politischen Gastmäh- lern nur ein ohnmächtiges Revolutionsstreben, und als einige seiner Rathgeber iin Ministerrath schüchterne Bedenk- lichkeiten äußerten, sprach er: „Gehen Sie doch, meine Herren; ist es an mir. Ihnen Muth einzusprechen? Glau- den Sie, es sei so leicht eine Regierung umzustoßen, an deren Begründung wir 17 Jahre lang gearbeitet haben? Die Schikanen und Kabalen einiger ehrgeiziger Wirr- und Stru- delköpfe werden an unserer Festigkeit zerschellen." Als daher Anfang Februar 1848 die Kammern eröffnet wurden, ließ er in der Thronrede folgenden zurechtweisenden Paragra- phen einflicßen: „Meine Herren, je weiter ich im Leben vorrücke, desto eifriger widme ich, was mir Gott an Kraft und Thätigkeit verliehen und noch vergönnt, dem Dienste Frankreichs, der Obhut seiner Interessen, seiner Würde und Wohlfahrt. Bei der Aufregung, welche feindselige und blinde Leidenschaften anfachen, beseelt und stärkt mich sine Ueberzeugung: nämlich die, daß wir in der konstitu-
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