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1. Geschichte der neuesten Revolution - S. 23

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
23 Am Montag Morgen (21. Februar) erschien in fcm regierungsfeindlichen Zeitungen eine Art Tagesbefehls der die Ordnung des Ganzen vorschrieb. Dieser ungesetzlichen Einberufung der Studentenschaft unv der Nationalgarde beschloß das Ministerium mit allen Mitteln entgegenzutre- ten, und jetzt entschieden sich die Deputirten der Opposition auf den Antrag des Herrn Thiers, der angedrohten Gewaltthätigkeit auszuweichen und vom Bankette wegzu- bleiben. Nur 3 Pairs und 18 Deputirte, unter denen sich auch der als Dichter gefeierte A lp h o n ö von Lamartine befand, erklärten unter allen Umständen zum Bankette ge- hen zu wollen, und sollte sie auch eine Kugel treffen. Den an- dern machte man von vielen Seiten Vorwürfe, daß sie nun, nachdem sie den Anstoß zu einer gewaltigen Volks- aufregung gegebelt, sich feig zurückzögen; allein Thiers, Odilon-Barrot und ihre Kollegen empfanden vor dem immer mehr wachsenden Aufruhr ein geheimes Grauen, die Veranstalter des Banketts geriethen ebenfalls in Angst und verzichteten auf die beabsichtigte Demonstration, die Negie- rung rüstete sich zu einem furchtbaren Widerstande, und der Polrzeipräfekt ließ in allen Straßen das Verbot von Zu- sammenrottungen anschlagen, welches mit Hohn abgerissen wurde. 'Am 22. Februar war das Wetter trüb und regnerisch. Dessen ungeachtet kamen an diesem Tage Tausende von Menschen zusammen und zogen in geschlossenen Reihen durch die Straßen mit dem Rufe: „Es lebe die Reform!" Tie Volksmassen schwollen immer urehr an, Leute aus dem Volke in blauleinenen Kitteln (Blouscn) bildeten die Mehr- zahl in diesem außerordentlichen Menschendickicht, aber auch eine Menge von Neugierigen, Straßenjungen und Lehrbur- schen machten sich bemerkbar. Das Militär suchte die Hau- fen zu zerstreuen, diese errichteten aber unter fortwährendem Ruse:^ „Es lebe die Reform!" Barrikaden, und so verstrich die nächste Nacht. Am 23. Februar nahmen die Unruhen einen bedenkli- chen Charakter an. Die Nationalgarde wurde aufgeboten, und bald floß auf den Straßen von Paris Blut. Allein wenn bei den frühern Straßenaufftänden die Nationalgarde dem Linienmilitär bcistand oder voranging, so hatte sich jetzt die Stimmung dieser Bürgermiliz sehr geändert: alle Legionen der Nationalgarde, mit Ausnahme der ersten, schlösse!: sich der Volksbewegung an und stimmten in den Ruf ein: „Es
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