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1. Geschichte der neuesten Revolution
1861 -
Eisleben Leipzig
: Klöppel G. E. Schulze
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1. Geschichte der neuesten Revolution 
- S. 74
1861 -
Eisleben Leipzig
: Klöppel G. E. Schulze
74
Kammern für den 26. Februar 1849 befahl. Der Weg
der Vereinbarung hatte zu Nichts geführt und nur die Un-
fähigkeit der Demokratie erwiesen, etwas Bleibendes auf die
Dauer zu errichten.
6. Erzherzog Johann von Aesterreich deutscher Aeichsverweser.
Schleswig-Kokstein. Krieg mit Dänemark.
Bevor wir jedoch die weitere Entwicklung der Dinge
in Preußen erzählen, müssen wir uns wieder nach Frank-
furt a. Main zurückwenden, allwo am 18. Mai 1848 das
deutsche Reichsparlament in der Paulskirche eröffnet worden
war. Für viele Träumer und Schwärmer für deutsche
Einheit und Freiheit mußte hier gleich im Anfang das sehr
bedenklich sein, daß von den Abgeordneten des Königreichs
Böhmen nur sehr wenige in Frankfurt erschienen und daß
wenigstens die drei Fünftel Czechen in Böhmen von Wah-
len zum deutschen Parlament Nichts wissen wollten. Man
müsse den Frankfurtern mit Dreschflegeln antworten, sagte
einer. Ja, zu Prag hatten die Slaven zur Verbrüderung
aller slavischen Stämme am 2. Juni einen großen Kon-
greß versammelt, und wollten nicht nur vom deutschen Bunde,
sondern sogar von Oesterreich sich trennen. Eine proviso-
rische Regierung wollte von Wien keine Befehle mehr an-
nehmen und stellte ein bewaffnetes slavisches Nationaleorps,
die Sw orno st (Eintracht), auf. Endlich griff die starke
demokratische Partei zu den Waffen (Pfingsten 1848) und
warf Barrikaden auf; allein der feste Gouverneur, Fürst
Windischgrätz, dessen Gemahlin an ihrem Fenster er-
schossen wurde, warf in den Tagen vom 12. bis 15. Juni
den Aufstand vollständig nieder und brachte die rebellische
Stadt wieder zum Gehorsam.
Kurz darauf wurde zu Frankfurt eine der wichtigsten
Fragen, die über die Bildung einer provisorischen
Centra lgewalt für die Ausführung der gefaßten Be-
schlüsse verhandelt, und am 29. Juni der Erzherzog Jo-
hann von Oesterreich, ein höchst populärer und deutsch
gesinnter Fürst, mit 436 Stimmen in der Nationalversamm-
lung zum Reichsverweser Deutschlands gewählt. Der
alte Bundestag löste sich auf, und der Reichsverweser, des-
sen Reise von Wien über Dresden und Leipzig nach Frank-
furt einem wahren Triumphzuge glich, mit seinem verant-
wortlichen Ministerium trat an seine Stelle. Bald aber
zeigten sich bei der Aufstellung einer deutschen Gesammtver-