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1. Geschichte der neuesten Revolution - S. 76

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
76 Kognaten, übcrgegangen sein, wogegen in den Herzogthü- mern nur die Erbfolge der Agnaten, d. h. der mit dem dä- nischen Könige nächstverwandten männlichen Linie — das war die herzogliche Linie von Augustenburg — galt. Um daher eine mögliche Abtrennung der Herzogthümer durch Heimfall an die, in Dänemark sehr unbeliebten Holstein- Sonderburg -Augustenburger zu verhüten, erklärte König Christian Vih. in seinem berühmten „offenen Briefe", daß die in Dänemark gültige Erbfolge künftig auch in den Herzogthümern gelten sollte. Doch solle dadurch der Selbst- ständigkeit Schleswigs kein Abbruch geschehen, noch in sei- nen Verhältnissen zu Holstein eine Veränderung eintreten. Die Agnaten des königlichen Hauses erklärten sich gegen solche Eingriffe in ihre Rechte der Erbfolge, die Landstände in den Herzogthümern reichten Adressen und Petitionen ein, der deutsche Bund sprach sich schon am 17. September 1846 für die Erbansprüche der Agnaten aus. Friedrich Vli. trat gleich bei seinem Regierungsantritt (20. Januar 1848) mit dem Entwurf einer Gesammtverfassung auf. Die Herzogthümer protestirten und verlangten eine gemeinsame Verfassung für Schleswig-Holstein. Da drang kurz nach der pariser Februarrevolution eine Volksbewegung in Ko- penhagen am 21. März dem König ein neues, das s. g. Casino-Ministerium (Moltke, Orla Lehmann und andere s. g. Eiderdänen) auf, welches sofort Schleswig bis zur Eider dem Königreich Dänemark mit Gewalt einverlciben wollte. Eine Deputation aus den Herzogthümern wurde von dem nicht mehr selbstständigen, sondern unter die Herr- schaft der dänischen Demokraten gerathenen König ungün- stig beschicden. Da kam es in Rendsburg und Kiel zu einem Volksaufstand, man ernannte, weil der König-Her- zog in der Gewalt des Ministeriums wäre, eine provisorische Regierung (Advokat Beseler und Graf Reventlow), das ganze Land sammt dem Militär und der Festung Rends- burg erklärte sich für dieselbe, und ein Augustenburger Prinz, Friedrich von Roer, stellte sich an die Spitze. Aus Deutschland eilten Freiwillige herbei, um das Heer der Schleswig-Holsteiner zu verstärken. Aber schon am 8. und 9. April erlitten diese von den doppelt überlegenen und besser geführten Dänen bei Bau und Flensburg eine Niederlage, und Schleswig war wieder in den Händen der Dänen. Nun nahm sich der deutsche Bund und das Vor- parlament der Herzogthümer an, und Preußen erhielt vom
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