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1. Geschichte der neuesten Revolution - S. 79

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
— 79 - kaufen verstärkt, opfern den greisen Kriegsminister, Grafen Latour, ihrer Wuth, erstürmen das tapfer vertheidigte kaiserliche Zeughaus und bewaffnen 80,000 Proletarier und aus Ungarn, Polen, Italien und Deutschland hergelaufene Revolutionäre. Unter ihnen waren auch 2 Mitglieder des Frankfurter Parlaments, die aber nicht etwa das Parlament, sondern höchstens ihre Parteigenossen dahin entsendet hatten: der Deutsch-Katholik Robert Blum und der Gottes- leugner Julius Fröbel. Der Kaiser, vertrauend auf Gott und sein gutes Recht, verlaßt heimlich am 7. Oktober Schönbrunn und begiebt sich nach Ollmütz, um die Mittel zu finden, dem unterjochten Volke Hülfe zu bringen. Wer Oesterreich und die Freiheit liebe, solle sich um seinen Kaiser schaaren! Der Gras Auersperg zieht sich mit dem treugebliebencn Militär aus der empörten Stadt ans Bel- vedere zurück, der eingeschüchterte Reichstag erklärt sich für permanent, die Kaiserstadt seufzt unter der Schreckensherr- schaft der Umsturzmänner und der Proletarier. Endlich ernennt der Kaiser von Ollmütz aus den Fürsten Windisch- grätz zum Oberbefehlshaber aller seiner Truppen in Deutsch- land. Dieser zieht nun vor Wien, vereinigt sich mit Auers- perg und setzt sich mit Jellachich in Verbindung. Die Stadt, in welcher der Aufruhr fürchterlich tobt, wird in Belage- rungszustand erklärt und immer ertger eingeschlossen. Um- sonst hoffen die geängsteten Aufrührer auf Entsatz von den Ungarn, deren Wachtfeuer vom Stephansthurme aus wie Rettungssterne beobachtet werden. Die an die Mauern Wiens heranstreifenden Ungarn werden von Jellachich in Schach gehalten. Umsonst rathen die wieder zur Vernunft zurückgekehrten Bürger, sich dem Fürsten Windischgrätz un- bedingt zu übergeben und die Rädelsführer auszuliefern. Die wilde, verbrecherische Faktion gewinnt immer wieder die Oberhand und verknechtet die gutgesinnten Bürger. Am 22. Oktober verlegt der Kaiser den Reichstag von Wien hinweg nach Krem si er in Mähren. Nachdem endlich am 28. Oktober sämmtliche Linien und Vorstädte eingenommen sind, beginnt die Belagerung der inner» Stadt, und ein neues furchtbares Bombardement bringt auch sie zum Falle <31. Oktober). Schon haben die Rebellen die Kaiserburg angesteckt, als die anstürmenden Truppen sie retten. Noch am Abend desselben Tags zog der Fürst ein und stellte mit Strenge die Ordnung wieder her. Die meisten der Meuterer und Wühler mit ihren gewaltigen Bärten, klirrenden Schlepp-
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