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1. Geschichte der neuesten Revolution - S. 96

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
96 Italien und Ungarn vollauf zu thun hatte. Dort in Italien hatte der König Albert von Sardinien, fortgerissen von neuen Ereignissen in Italien, von der Re- publikanisirung Roms und Loscanas, von den 35,000 ihm gefolgten lombardischen Flüchtlingen, wieder gerüstet und am 12. März den Waffenstillstand mit Oesterreich gekündigt. Allein der greise, von seinen Soldaten hoch- verehrte Radetzky rettete noch einmal Oesterreich vor der picmonlesisch-lombardischen Uebermacht in der Schlachtenreihe von Mortara und Novara (21.—23. März 1840), und am 30. August zogen die Oesterreicher auch in das wieder eroberte Venedig ein. Allein weit bedenklicher noch, als in Italien, hatten sich für Oesterreich die Dinge in Ungarn gestaltet, wo die von ihrem nationalen Ueber- muth und schlimmen Demagogenkünsten verführten Magya- ren gegen Alles, was deutsch und österreichisch war, arg wülheten. Der ehrgeizige und gewaltige Volksredner K o s- suth sprach endlich auf dem Reichstage zu Debreezin am 14. April 1849 die völlige Unabhängigkeit Ungarns von Oesterreich aus und brachte ein großes Revolutionsheer auf die Beine. Da kamen nach einem förmlichen Jnterventionsver- trage vom 3. Mai mit Rußland, das in seinen eigenen Grenzprovinzen durch die ungarische Revolution heftig bedroht war, 100,000 Russen von den Karpathen herab dem bedräng- ten Oesterreich zu Hülfe, und die Ungarn unter ihrem Dik- tator Arthur Görgei mußten am 13. Aug. bei Vila- >gos mit einer Armee von noch 30,000 Mann und 120 Kanonen vor dem russischen General Rüdiger die Waf- fen strecken. Viele Jnsurrektionshäupter retteten sich auf türkisches Gebiet und mehrere von ihnen, wie der Pole B e m, schwuren ihren christlichen Glauben ab und traten zum Islam über. Ueber viele andere aber, deren man hab- haft werden konnte, erging ein furchtbares Strafgericht. Auch dem unglücklichen Ungarn wurden tiefe Wunden ge- schlagen. Zahllose Dörfer, Städte und Edclsitze lagen in Trümmern, und Wohlstand und Bürgerglück waren auf lange Zeit verschwunden, und durch die Revolution auch die nationalen Freiheiten und Privilegien verwirkt, welche Kaiser Franz Joseph den Ungarn erst in unfern Tagen zum größten Theil wieder geschenkt hat. Um mit der Revolution ganz zu brechen und dennoch die gerechten Bedürfnisse seiner Völker nach Reformen zu befriedigen, hob der Kaiser von Oesterreich die Verfassung
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