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1858 -
Leipzig
: Mayer
- Autor: Kirchmann, Peter Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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ist im Meerwasser und in dem Wasser vieler Quellen und Landseen
aufgelöst; es befindet sich in manchem Gestein u. s. w. Die Men-
schen hatten das natürliche Bedürfniß nach Salzgenuß; dieses Be-
dürsniß ließ sie daö Fehlende suchen, und als sie es fanden, betrach-
teten sie die Fundgrube als ein Geschenk des Himmels; denn als
eine besondere Gunst der Götter wurden die Fundgruben des Salzes
fast von allen alten Völkern betrachtet.
Viele Landseen in Asien, wie auch z.b. das todte Meer, welche
Salzwasser enthalten, trockneten im Sommer zum Theil aus, und
es setzten sich Salzkrystalle an ihren Ufern ab; so lernten die Men-
schen das Salz durch Eintrocknen des Wassers gewinnen, wo sie es
nicht fertig in Salzlagern fanden. Die Egppter kannten im grauen
Alterthum schon das Salz; sie thaten es nicht nur als Gewürz an
die Speisen, sondern sie bewahrten schon Fleisch und Fische durch
Einsalzen vor Fäulniß. Die Römer besaßen Salzwerke und holten
Steinsalz von Agrigent; auch lernten sie bei ihren Eroberungen in
Gallien und Germanien die dortigen Salzquellen früh kennen und
schätzen, in Deutschland besonders die bei Halle. Die alten Deut-
schen gewannen ihr Salz aus ihren Quellen oder aus Meerwasser,
indem sie Salzwasser muf glühende Holzkohlen gossen; so wie nun
das Wasser verdunstete, legte sich eine Salzkruste um die Kohlen,
welche abgeschlagen wurde; dadurch erhielten sie denn freilich kein
sehr reines Salz, aber doch gut genug, um ihre Speisen damit zu
salzen. Diese Art Salz zu gewinnen soll bis in das zehnte Jahrhun-
dert im Gebrauch geblieben sein; da lernte man zuerst das Salzwas-
ser kochen und später, um Feuerung zu sparen — gradiren; d. i. das
Salzwasser erst mittelst Durchlaufens durch Buschwerk eindunsten
lassen, bevor man es einkocht. — Die großen Lager von Steinsalz,
welche sich in Polen und Galizien bei Wieliezka und Bochnia befin-
den, sollen erst kurz vor dem Jahre 1100 nach Ehr. Geb. entdeckt
worden sein. Deutschland ist reich an Salz, besonders an Quellsalz;
das war aber den alten Deutschen wenig bekannt, da um die Quelle
bei Halle Hermunduren und Catien blutige Kriege geführt haben;