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1. Geschichte der Arbeit und Kultur - S. 107

1858 - Leipzig : Mayer
107 die Versuche, Flugmaschinen zu erfinden, auch immerzu den Unter- nehmungen thörichter oder befangener Menschen gehört. Als aber im Jahre 1783 die Gebrüder Montgolfier in Paris sich mittelst eines Ballons von 35 Fuß Durchmesser in die Luft er- hoben, da glaubte man die Kunst des Fliegens erfunden zu haben; aber auch bald stellten sich große Uebelftände bei dieser Erfindung her- aus ; denn einentheils verstanden die Erfinder den Ballon nur mittelst erhitzter und dadurch verdünnter Luft zum Steigen zu bringen; sie mußten daher Heizmaterial bei sich führen, und anderntheils stieg der Ballon nur senkrecht in die Höhe, er war der Gewalt des Windes völlig preisgegeben und es fehlte jedes Mittel, ihn nach Willkühr zu lenken. Freilich lernte man noch in demselben Jahre den Uebelstand mit der Heizung der Luft zu beseitigen, indem man den Ballon mit Wasserstoffgas füllte, aber die Kunst, den Ballon nach Willkühr und gegen die Luftströmung zu lenken, ist bis jetzt noch nicht erfunden worden und bleibt für den richtig denkenden Menschen ein eben so nutzloser Versuch, als die Erfindung einer Flugmaschine. Das war ein fernerer verfehlter Versuch, mit der Schnelligkeit des Vogelfluges den Raum zu durcheilen, und so schien es, als wenn höhere Mächte neidisch dem Menschen diese Schnelligkeit zu erreichen unmöglich gemacht hätten. Aber emsiges Ringen führt zum Gelin- gen, und so mußte der Mensch die Erreichung dieser Schnelligkeit finden, aber nicht, wo er sie gesucht hatte, nicht schwebend in den Lüften, sondern getragen von der Oberfläche der Erde. Die Anstrengung und Erschöpfung, welche mit einer anhalten- den Verwendung der menschlichen Körperkraft verbunden ist, hat die Weisheit des Schöpfers gewiß nicht ohne eine höhere Absicht in die Natur des Menschen gelegt; sie soll ihm der Sporn werden, seine geistigen Kräfte in Bewegung zu setzen, um durch sie Erleichterungen bei seinen körperlichen Arbeiten zu finden. Zuerst nahm der Mensch bei diesem Streben die Thierkräste in seine Dienste; aber auch Thier- kräfte sind sehr beschränkt und ihre Erhaltung für den Menschen kost- spielig. Dieses veranlaßt den Menschen, die sogenannten Elemen-
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