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1. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 187

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
187 herrschende Stimmung für gut fand, sich mit seinen Vertrauten nach Kirchheim zu begeben, und als nun der Landtag sein Werk mit einer raschen That: der Verhaftung Hvtzingcrs, Hans v. Stetten und einiger anderer herzoglicher Diener eröffnete, auch den Herzog in einem Schreiben dringend bat, nach Stuttgart zurückzukehren; da hielt es dieser für gerathen, die Flucht zu ergreifen, zugleich aber auch alle Kleinodien und alles Silbergerathe rc. des Hauses mit sich zu nehmen. Dieser unbesonnene Schritt brachte Eberhard zu Fall; der Land- tag kündigte nemlich im Namen des Landes dem Herzog den Ge- horsam auf und die Räthe :c. wußten diese That bei dem Kaiser so nachdrücklich zu rechtfertigen, daß ihnen derselbe bezeugte, „sie haben sich als fromme Männer benommen!" Sofort belehnte der Kaiser — da Eberhards Bruder, Heinrich, mehr oder weniger blöden Sinnes war — den Sohn Heinrichs, den damals Iojährigen Ulrich mit dem Herzogthum Württemberg, und bevollmächtigte den Landhvfmeister mit den Räthen zur einst- weiligen Führung des Regiments; den flüchtigen Eberhard dagegen veranlaßte der Kaiser zu Horb zur Unterzeichnung der Eingangs erwähnten Entsagungsurkunde. Eberhard floh nun zu dem Churfürsten Philipp von der Pfalz, allein bald wurde auch dieser seiner überdrüssig und setzte ihn auf das Schloß Lindenfels, wo er, wie ein Gefangener gehalten, im Jahr 1504 sein verlorenes Leben beschloß. Nordstetten, Pfd. mit 1491 Ew., wor. 2 Ev, auf der Höhe der rechten Neckarthalwand. Schon 760 hatte das Kloster St. Gallen Güter in „Nordsteti". Das Schloß gehört den £>erren v. Linden, einem freiberrlichen Geschlechte, das mehrere bedeutende Namen aufzuweisen bat. Rotten bürg, am linken, mit der Vorstadt Ehingen am rechten Ufer des Neckars, mit 5831 Ew., worunter o. 150 Evang. Die Stadt, in der breiten Thalebene gelegen, gehört zu den freund- lichsten Städten des Landes. Auf dem Marktplatz findet sich ein prachtvoller Brunnen mit Statuen, der nach der Chronik 3 Pfenninge mehr gekostet haben soll, als der Kirch- thurm. Bemerkenswerth ist die schöne Stadtkirche zum hl. Martin. Meh- rere aufgehobene Klöster. Rottenburg ist der Sitz des bischöflichen Ordi- nariats. Dasselbe besteht aus einem Bischof, gegenwärtig vr. v. Lipp,
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