Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 217

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
217 unter ihrem König Gustav Adolph siegreich gegen die kaiserlichen Truppen vorgedrungen waren. An diesen Fürsten nnn wurde Löffler von seinem Landesherrn abgesandt, und hier lernte Gustav Adolph und sein Canzler Oxenstierna die Tüchtigkeit und Rechtlichkeit dieses Mannes kennen, und Löffler trat nun unter Einwilligung der herzoglichen Regierung in schwe- dische Dienste. Löffler wurde nun schwedischer Vicekanzler, blieb aber fortwährend auch in württembergischen Diensten, wo er 1632 die Canzlerwürde erlangte und kurz hernach das Rittergut Neidlingen erhielt (1633). In demselben Jahre trat der junge Herzog, Eberhard Iii., die Regie- rung des Landes selbst an, bei welcher Veranlassung ihm Löffler die heil- samsten Rathschläge gab. Als nach Gustav Adolphs Tode ein gemeinsamer Rath der protestantischen Stände unter der Oberleitung Oxenstierna's ein- gesetzt wurde, erhielt auch Löffler eine Stelle in demselben, und seine Hauptaufgabe ging nun dahin, Frankreich zum Bündnis; mit Schweden zu bewegen. Dies gelang ihm zwar, allein da er in die Uebergabe der Stadt Benfeld an die Franzosen willigte, und zwar ohne besondere Bedingungen daran zu knüpfen, so wurde er aus schwedischen Diensten entlassen, weil man der Meinung war, er hätte dafür erhebliche Hülfsgelder erlangen können. Aber noch ein ärgeres Mißgeschick bedrohte Löffler bald darauf: ein aufgefangenes Protokoll mit Vorschlägen von ihm gegen Oesterreich zog ihm den heftigsten Haß des Wiener Hofs zu. Seine Güter in Württem- berg wurden eingezogen und er durfte nicht wagen, Frankfurt zu verlassen, da die österreichische Regierung Befehl gegeben hatte, ihn, wo man ihn treffen würde, zu verhaften. Da dieser Befehl erfolglos blieb, so forderte Oesterreich vom Frankfurter Rathe geradezu die Auslieferung Löfflers, und dieser mußte daher eiligst fliehen. In Schweden fand er keine Aufnahme und so blieb er in Hamburg. wo er durch Oxenstierna's Vermittlung aus Schweden ein Geschenk von 2000 Reichsthalern erhielt- Er zog nun durch die Niederlande und Frankreich nach Basel, wagte aber nicht, nach Würt- temberg zurückzukehren, obwohl es Eberhard Hi. endlich gelungen war, ihm bei Oesterreich Verzeihung auszuwirken. Er wurde gefährlich krank und starb 1638 zu Basel, betrauert von Vielen, als ein erfahrener, kluger und scharfsinniger Mann, ein treuer Diener seines Fürsten, ein warmer Freund seines Vaterlands, ein frei- müthiger, wahrheitsliebender, menschenfreundlicher und mildthätiger Cha- rakter. Heilbronn, in einer der schönsten und fruchtbarsten Gegenden des Landes in dem hier breiten Neckarthal gelegen, zählt 13,968 Ew., worunter 7—800 Katholiken und etwa 70 Juden. Die Stadt ist sehr be- lebt durch die vielen Fremden sowohl, welche durchreisen, als auch durch den ausgebreiteten Handel, das vielseitige Gewerbe und die
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer